3. Liga

Vor dem großen Finale in der 3. Liga: Rot-Weiß Erfurt macht mobil

Kammlott will gerne "wieder einen reinstolpern"

Vor dem großen Finale: Erfurt macht mobil

Von einem Spiel hängt alles ab: Erfurts Trainer Stefan Krämer.

Von einem Spiel hängt alles ab: Erfurts Trainer Stefan Krämer. imago

Es steht sehr viel auf dem Spiel für die Rot-Weißen. Ein Abstieg in die Regionalliga Nordost wäre für den mit mehr als fünf Millionen Euro verschuldeten Verein nicht zu verkraften.

Doch mit einem möglichen Scheitern beschäftigt man sich in Erfurt nicht - zumindest nach außen hin. Trainer Stefan Krämer betont vor dem Saisonfinale: "Wir haben die besten Karten, können es aus eigener Kraft schaffen - und das werden wir auch." Aus tabellarischer Sicht sieht es wie folgt aus: Erfurt hat 44 Punkte und ist 16., Paderborn lauert mit 43 Zählern dahinter, Bremen II (42) belegt den Abstiegsplatz. Alle drei spielen gegen Mannschaften, für die es nicht mehr um das große Ganze geht: Rot-Weiß trifft auf Aspach, der SCP muss nach Osnabrück, Werder empfängt Aalen, das sich mit dem Punktabzug abfinden muss.

Und: Auf etwaige Lizenzentzüge von Konkurrenten will man bei Rot-Weiß gar nicht hoffen, zumal der Verein hinter den Kulissen selbst um die Spielgenehmigung kämpft.

Kammlott: Grübeln bringt nichts

Die Stimmung im Team ist fokussiert, aber durchaus angespannt. "Es bringt ja nichts, tagelang zu grübeln, was wäre wenn ...", meint Carsten Kammlott. Der Torjäger, der nach seinem Lattenschuss in Rostock mittlerweile seit zehn Partien auf einen Treffer wartet, versprüht Zuversicht: "Unser Vorteil ist, dass wir alles selbst in der Hand haben. Und das wollen wir nutzen."

Es ist für mich vielleicht das bedeutungsschwerste Spiel meiner Karriere. Vielleicht kann ich ja mal wieder einen reinstolpern.

Carsten Kammlott

Für ihn spielt es eine eher untergeordnete Rolle, dass die Erfurter noch nie gegen Sonnenhof Großaspach gewinnen konnten. "Da wird es Zeit, dass wir den ersten Sieg einfahren", meint der Angreifer kämpferisch.

Brückner und Odak wackeln

An diesem Freitag bezieht die Mannschaft ein Hotel, um sich in Ruhe auf das Spiel vorzubereiten. Krämer bangt noch um Luka Odak (Sprunggelenk) und Daniel Brückner, der im Training umgeknickt ist. Jens Möckel ist nach in Rostock erlittener leichter Gehirnerschütterung indes dabei.

Anders und deutlich entspannter ist die Lage beim Gegner, der gleich nach der Partie zu einem einwöchigen Mallorca-Urlaub aufbrechen wird. Dennoch erwartet Erfurts Trainer eine unbequeme SGS-Mannschaft: "Die Gäste beherrschen das Umschaltspiel und haben sehr viel Tempo in der vordersten Linie."

aho/ma