In der Torschützenliste stehen Suarez (18) und Messi (17) vor Leganes (15), nur dass Leganes kein Torjäger, sondern ein ganzer Klub ist: Der Aufsteiger mit der mickrigen Torausbeute steht nur knapp über den Abstiegsrängen in "La Liga" - und entführte am Sonntagabend dennoch fast einen verdienten Punkt aus dem Camp Nou, aber eben nur fast.
Als Messi in der vierten Minute nach einer Außenristflanke von Suarez zum 1:0 einschob (4.), musste man schon damit rechnen, dass die Gäste den ganzen Champions-League-Frust der Katalanen abbekommen würden. Schon das Hinspiel war schließlich 5:1 ausgegangen, und Barça konnte jeden Punkt im Titelkampf gebrauchen.
Ter Stegens Doppel-Parade
Doch auch mit zeitweise 80 Prozent Ballbesitz wussten "MSN" und Kollegen erschreckend wenig anzufangen, das Zusammenspiel war meist viel zu umständlich, zu lethargisch, ja manchmal schlicht lustlos. Und so schnupperte Leganes, obwohl eigentlich erst nach dem Seitenwechsel richtig mutig, mehrfach an Toren. Nur Marc-André ter Stegen sagte immer wieder: "No!"
Zunächst kam er zwar bei einem langen Ball etwas spät aus seinem Kasten, war dann aber nicht nur beim resultierenden Eins-gegen-Eins gegen El Zhar stark zur Stelle, sondern auch bei dessen Nachschuss (17.). Und in der Nachspielzeit der ersten Hälfte fischte er auch noch El Zhars abgefälschten Distanzschuss sehenswert von der Linie.
Im zweiten Durchgang bettelten seine Vorderleute immer mehr um den Ausgleich. Die Offensive hatte kaum Ideen, die Abwehr wackelte immer wieder. Zum Beispiel als Umtiti einen Abschlag unbeholfen Richtung eigenes Tor verlängerte und ter Stegen deshalb gegen Guerrero per Fußparade rettet musste (55.).
Messi lässt den Kopf hängen - und wird zum Matchwinner
In der 71. Minute war dann aber auch der Nationalkeeper geschlagen: Sergi Roberto, von ter Stegen auf der rechten Seite angespielt, ging fatalerweise ins Dribbling und verlor den Ball, letztlich überwand Joker Unai Lopez ter Stegen mit einem verdeckten Schuss von der Strafraumgrenze (71.). Messi ließ genervt den Kopf hängen.
Und doch wurde der "Floh" noch zum Last-Minute-Matchwinner: Kapitän Mantovani foulte Neymar klar im Strafraum, und Messis Elfmeter schlug unhaltbar neben dem Pfosten ein (90.). Der Ein-Punkt-Rückstand auf Spitzenreiter Real Madrid (zwei Spiel weniger) bleibt also bestehen (auch weil El Zhars 16-Meter-Schuss in der Nachspielzeit vorbeisauste) - doch dass Messi nicht mal eine Hand jubelnd in die Luft riss und ein Piqué regungslos auf der Ersatzbank sitzen blieb, zeigte schon: Bei Barça rumort es derzeit gehörig.