2. Bundesliga

St. Pauli entschuldigt sich für Spruchband - DFB ermittelt

Nach dem Heimsieg gegen Dresden

St. Pauli entschuldigt sich für Spruchband - DFB ermittelt

Für ein im Millerntor-Stadion gezeigtes Banner entschuldigte sich der FC St. Pauli am Sonntag.

Für ein im Millerntor-Stadion gezeigtes Banner entschuldigte sich der FC St. Pauli am Sonntag. imago

Während der Pause war in der Südkurve des Millerntor-Stadions direkt hinter dem Tor ein Banner mit dem Schriftzug "Schon eure Großeltern haben für Dresden gebrannt - gegen den doitschen Opfermythos". Noch am Sonntagabend distanzierte sich der FC St. Pauli von der Wortwahl. Damit sei "eine Grenze überschritten worden, werden dort doch die Toten der Luftangriffe auf Dresden verhöhnt", teilte der Verein mit. Explizit entschuldigten sich die Hamburger "bei Dynamo Dresden, seinen Fans und allen Angehörigen der Opfer der Angriffe vor 72 Jahren".

Auch der Fanclubsprecherrat (FCSR) als Vertretung der offiziellen Fanklubs schließe sich der Entschuldigung an: "Die Tonalität des ersten Teils des Spruchbandes kann auch für den FCSR in Inhalt und Wortwahl als Aussage nicht so stehen bleiben."

Dynamo begrüßte es "ausdrücklich, dass sich die Verantwortlichen des FC St. Pauli unmittelbar nach dem Spiel mit uns in Verbindung gesetzt haben und sowohl in einem persönlichen Gespräch als auch mit einer entsprechenden Stellungnahme um Entschuldigung gebeten haben", teilte Geschäftsführer Michael Born mit.

"Opfer von Krieg und Gewalt zu verhöhnen - das überschreitet nicht nur alle Grenzen des Geschmacks und der Meinungsfreiheit, es ist nicht zu akzeptieren und untergräbt unsere auch im Sport geltenden humanistischen Werte", findet Born. "Im Interesse der gesellschaftlichen Akzeptanz des Fußballs und der friedlichen Fans ist es daher wichtig, dass solche Entgleisungen - gleich in welchem Stadion sie passieren und wem sie anzulasten sind - nie wieder geschehen."

DFB leitet Ermittlungsverfahren ein

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat nach den Vorfällen inzwischen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Das Gremium wird vom FC St. Pauli eine Stellungnahme anfordern und den Sachverhalt anschließend bewerten, teilte der DFB auf Anfrage mit. Mögliche Strafen gegen die Hamburger werden auf Grundlage der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB geprüft.

bru/aho