3. Liga

Harte Hansa-Strafe: Geisterspiel gegen Regensburg

Rostock erwartet Schaden von bis zu 300.000 Euro

Harte Hansa-Strafe: Geisterspiel gegen Regensburg

Diese Bilder wird es im Heimspiel gegen Regensburg nicht geben: Hansa muss ein Geisterspiel abhalten.

Diese Bilder wird es im Heimspiel gegen Regensburg nicht geben: Hansa muss ein Geisterspiel abhalten. pictue alliance

Das DFB-Sportgericht hat die Rostocker nach Zuschauer-Vorkommnissen in insgesamt acht Spielen im Einzelrichterverfahren nach Anklageerhebung durch den Kontrollausschuss zu einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro verurteilt. Zusätzlich muss Hansa sein Drittliga-Heimspiel gegen Regensburg am 28. Januar unter vollständigem Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. Nach dem Geisterspiel darf der Klub in den fünf folgenden Liga-Heimspielen als Auflage nur maximal 2.000 Zuschauer auf die Südtribüne des Ostseestadions lassen.

Dem Urteil liegen Vorkommnisse in den Heimspielen gegen Preußen Münster, Fortuna Düsseldorf (DFB-Pokal) und den SV Werder Bremen II sowie bei den Auswärtsspielen beim VfR Aalen, Fortuna Köln, SC Paderborn und beim 1. FC Magdeburg zu Grunde. Die jüngsten Vorkommnisse beim Auswärtsspiel gegen Rot-Weiß Erfurt sind mit Rechtskraft der oben genannten Strafe abgegolten. Gegen den FCH liegen somit keine weiteren offenen Verfahren vor.

Fan-Fehltritte "extrem ärgerlich und enttäuschend"

"Nach den wiederholten Vorkommnissen innerhalb der Bewährungszeit war uns bewusst, dass uns eine sehr hohe Strafe erwartet. Auch wenn uns das Urteil natürlich sehr trifft, ist es nach den Vorkommnissen nur gerecht und wir können froh sein, dass sich der DFB in den vielen Gesprächen so kooperativ, fair und auch lösungsorientiert gezeigt hat", so Hansas Vorstandsvorsitzender Robert Marien: "Es ist extrem ärgerlich und enttäuschend, dass der F.C. Hansa und der Großteil seiner Fans nun die Verantwortung dafür tragen müssen, dass Einzelne ohne Rücksicht auf Verluste auf dem Rücken des Vereins ihre ganz spezielle Art des 'Fanseins' ausleben und damit eine Bestrafung aller in Kauf genommen haben. Nun tragen wir den unrühmlichen Stempel, der erste deutsche Profiverein mit zwei Geisterspielen zu sein." Schon beim Zweitliga-Heimspiel im Dezember 2011 gegen Dynamo Dresden, das ebenfalls bereits zwei Geisterspiele austrug, waren die Tore für die Zuschauer geschlossen geblieben. Mit 11.000 sogenannten "Geistertickets" hatte Hansa den Einnahmeverlust damals etwas auffangen können.

Nun tragen wir den unrühmlichen Stempel, der erste deutsche Profiverein mit zwei Geisterspielen zu sein.

Hansas Vorstandsvorsitzender Robert Marien vergaß dabei Dresden

Der wirtschaftliche Schaden wird sich diesmal nach ersten Einschätzungen auf eine Summe zwischen 250.000 und 300.000 Euro belaufen. "Ermittelte Straftäter können sich darauf einstellen, dass der F.C. Hansa sie zur Verantwortung ziehen und Regressforderungen geltend machen wird. Zudem werden wir weiterhin alle Möglichkeiten der Kommunikation und des Dialoges nutzen, um weiter dafür zu sensibilisieren, welcher Schaden dem Verein durch Fehlverhalten entsteht. Die Vorkommnisse werden wir natürlich auch in unserem Mitgliederbeirat thematisieren", so Marien abschließend. Die Rostocker haben dem Urteil bereits zugestimmt, es ist damit rechtskräftig. Der Verein trägt die Kosten des Verfahrens.

msc