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Die Benders: Unverwechselbar verwechselbar

Gute Erinnerungen an 2008, neues Kapitel nach 2013

Die Benders: Unverwechselbar verwechselbar

Wieder vereint: Lars (links) und Sven Bender.

Wieder vereint: Lars (links) und Sven Bender. imago

In Rio wieder vereint: Lars und Sven Bender. In Brasilien teilt sich das Duo, das mit dem gemeinsamen Erfahrungsschatz die U-23-Auswahl verstärken soll, derzeit ein Doppelzimmer - und sorgt bei den Mitspielern teilweise für Verwirrung. Warum? Weil beide nicht sofort auseinander zu halten sind. Stichwort: Verwechslungsgefahr.

Bei den Mannschaftskollegen nämlich kommt immer wieder Verwirrung auf - schließlich hat das Duo sogar bei der Frisur den gleichen Geschmack. "Ich weiß nicht, wie ich die beiden unterscheiden soll", sagte Torhüter Timo Horn bei "DFB-TV" und ergänzte lachend: "Ich muss mal nachfragen, vielleicht hat einer ein besonderes Merkmal. Bisher ist es mir jedenfalls sehr schwer gefallen."

Spielersteckbrief L. Bender
L. Bender

Bender Lars

Spielersteckbrief S. Bender
S. Bender

Bender Sven

Trainersteckbrief Hrubesch
Hrubesch

Hrubesch Horst

Hrubesch hat das Auge

Anders die Lage bei Hrubesch, der bei der Unterscheidung der zwei 27-Jährigen keinerlei Probleme hat: "Ich erkenne sie an der Nasenspitze", sagt der Coach über die eineiigen Zwillinge. "Nach zwei Länderspielen habe ich gewusst, wer Lars und wer Sven ist."

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Mittlerweile kennt Hrubesch die beiden Profis schon lange - und nicht nur vom Aussehen her: Gemeinsam mit den Benders führte der DFB-Trainer die U 19 im Jahr 2008 zur Europameisterschaft. In Brasilien plant er den nächsten Coup. Eine Medaille ist das ausgegebene Ziel.

"Ergreife die Chance"

Lars Bender

Normalerweise in Leverkusen unterwegs: Lars Bender. Getty Images

Schritt eins führt die mit den Benders sowie mit Stürmer Nils Petersen (27) ergänzte U-23-Auswahl am Donnerstag ins Stadion zu Salvador. Dort duelliert sich das DFB-Team ab 22 Uhr (MESZ, LIVE! bei kicker.de) mit Titelverteidiger Mexiko.

Gegen den amtierenden Olympia-Sieger aus Mittelamerika wollen die Bender-Zwillinge den Grundstein zu einer ähnlichen Erfolgsgeschichte wie 2008 bei der U-19-EM legen. "Ich werde mein Leben lang erzählen können, dass ich bei Olympia dabei war", sagt Sven (sieben A-Länderspiele), der trotz einer vorherigen China-Reise mit dem BVB auch von Trainer Thomas Tuchel Unterstützung für die Olympia-Teilnahme erhielt: "Der Trainer hat gesagt: Ergreife die Chance."

Das tat auch Bruder Lars, der von Arbeitgeber Bayer Leverkusen ebenfalls bereitwillig die Erlaubnis für Rio und die Brüderreise erhalten hatte. Der Kapitän der Werkself wolle "etwas für die Ewigkeit" schaffen, auch wenn die Vorbereitung auf das Mexiko-Spiel "begrenzt" war, wie er am Montag zugab.

"Man weiß schließlich nie, wie oft man noch dazu kommt"

Letztmals agierten Lars und Sven übrigens 2013 beim 1:0-Sieg der deutschen A-Nationalmannschaft im Testspiel in Wembley gegen England gemeinsam auf dem Feld. Nun wird die gemeinsame Zeit um einige Kapitel reicher werden - schließlich verliefen die Karrieren der Bender-Brüder bis 2009 identisch, dann trennten sich die Wege der Zwillinge aus dem Chiemgau: Den zwölf Minuten jüngeren Sven zog es zum BVB, Lars zu Bayer.

Sven Bender

Normalerweise in Dortmund unterwegs: Sven Bender. Getty Images

Vor ihren Wechseln in die Bundesliga durchliefen die "Unzertrennlichen" alle sportlichen Stationen gemeinsam. Angefangen bei ihrem Heimatverein TSV Brannenburg, über die SpVgg Unterhaching bis hin zum TSV 1860 München - die Benders gab's lange Zeit nur im Doppelpack.

Als Hrubesch für Olympia eine Familien-Zusammenführung anbot, war die Entscheidung schnell gefallen. "Man weiß schließlich nie, wie oft man noch dazu kommt", sagt Sven - Lars' Zwillingsbruder mit der nicht so spitzen Nase.

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