"Ich bin überglücklich, wieder bei dem Verein zu sein, wo ich meine Karriere begonnen habe. Das ist eine Herzensangelegenheit", erklärte Vrabec bei seiner Vorstellung. Und weiter: "Ich habe den Verein nie aus den Augen verloren und mir schon gedacht, dass der FSV irgendwann mal mein Ziel sein könnte."
Aus "drei bis vier Kandidaten" hatten Sportdirektor Roland Benschneider und Geschäftsführer Clemens Krüger ausgewählt, angebliche Absagen von Anwärtern wie Maik Walpurgis oder Gino Lettieri ließ Geschäftsführer Clemens Krüger unkommentiert. Vielmehr habe man in Vrabec seinen "Wunschkandidaten und einen richtigen FSV'ler verpflichtet". Zuletzt war Vrabec als Assistent von Markus Babbel beim FC Luzern in der Schweiz beschäftigt, wurde nach internen Dissonanzen im Februar aber freigestellt. "Ich habe in Luzern für mich festgelegt, wieder als Cheftrainer zu arbeiten. Das entspricht eher meinem Naturell", sagt Vrabec rückblickend. Verantwortung übernehmen, seine eigenen Vorstellungen einbringen, vorweggehen – Eigenschaften, die dem gebürtigen Frankfurter schon eher entsprechen als die Position im zweiten Glied.
"Eine vernünftige Mannschaft"
Zu Vrabecs weiteren Stationen gehörten der FC St. Pauli (Cheftrainer von November 2013 bis September 2014) und die deutsche U-19-Nationalmannschaft (Co-Trainer von 2011 bis 2013). Nun also die Rückkehr zu seinen Wurzeln. "Ich habe keine Angst vor dieser Aufgabe. Es ist sehr spannend, eine Mannschaft zusammenzustellen, die die Leute begeistern soll", gibt sich der neue Chefcoach optimistisch. Das oberste Ziel sei es nun, "eine vernünftige Mannschaft" zusammenzustellen und bis zum Trainingsauftakt am 22. Juni wenigstens elf Mann auf den Platz zu bringen. Vrabec bevorzugt "einen gesunden Mix aus erfahrenen Spielern, welche die 3. Liga annehmen, und jungen, entwicklungsfähigen Akteuren, die sich für mehr empfehlen wollen".
Neben Shawn Barry, Nahom Gebru, Mateo Andacic und Leon Hammel hat inzwischen auch U-19-Torhüter Birol Matay einen Profivertrag als dritter Torhüter erhalten. Nachdem am Donnerstag auch die anderen beiden Keeper Sören Pirson und Janis Pellowski ihre Verträge verlängerten, hat der FSV nun ein komplettes Torwarttrio.
Die ersten beiden Neuzugänge sind bestätigt
Christopher Schorch (l.) und Bentley Baxter Bahn sind die ersten beiden externen Neuzugänge des FSV Frankfurt. imago
Am Freitag gab es dann mit Schorch und Bahn auch die beiden ersten externen Neuzugänge zu vermelden. Abwehrspieler Schorch lief in der abgelaufenen Saison 23-mal für Energie Cottbus in der 3. Liga auf und spielte zuvor in seiner Karriere für den 1. FC Köln und Hertha BSC Berlin auch in 23 Begegnungen in der Bundesliga. Der 23-jährige Bahn ist im Mittelfeld zu Hause und wurde in der Jugend des Hamburger SV ausgebildet, bevor er über den FC St. Pauli zu den Stuttgarter Kickers ging. Dort kam er in der vergangenen Spielzeit in 20 Partien im Einsatz, wobei er drei Torvorlagen leistete. Ein eigener Treffer gelang ihm allerdings nicht.
Nun sucht der FSV noch nach einem neuen Co-Trainer und habe laut Krüger zudem noch "sechs, sieben weitere Zusagen" von externen Spielern. Die Vertragsverhandlungen mit Rechtsverteidiger Alexander Huber sind hingegen gescheitert, mit Angreifer Edmond Kapllani sei man in Gesprächen.
Kein festes Saisonziel
Über Saisonziele will man sich in Frankfurt noch nicht so recht äußern. "Wir wollen eine gute Rolle spielen", sagt Krüger, "aber mit einem Mannschaftsetat von 2,5 Millionen Euro kann man keine riesigen Zielvorgaben machen". Immerhin gibt es inzwischen terminliche Eckpfeiler: Am 10. Juli findet die Saisoneröffnung statt, vom 12. bis 19. Juli bezieht der FSV ein Trainingslager in Bad Kreuznach.