2. Bundesliga

Trotz Schahins Siegtor: Oral wettert gegen die Fans

Frankfurts Angreifer beendet seine zweieinhalbjährige Flaute

Trotz Schahins Siegtor: Oral wettert gegen die Fans

Ein Fingerzeig für eine bessere Zukunft? Frankfurts Dani Schahin traf gegen Union erstmals seit Mai 2013.

Ein Fingerzeig für eine bessere Zukunft? Frankfurts Dani Schahin traf gegen Union erstmals seit Mai 2013. imago

Beim letzten Mal, als Dani Schahin als Torschütze auf einer Videoleinwand auftauchte, hatten Joachim Löws Spieler erst drei Sterne auf der Brust, Robert Lewandowski hatte seine überirdischen Vorzüge noch nicht ausgelebt - und Fortuna Düsseldorf war noch erstklassig. Im Mai 2013 traf Schahin für die Rheinländer bei der 1:3-Niederlage bei Eintracht Frankfurt. Wenige Wochen später stieg Düsseldorf ab. Und Schahin ebenso.

Zweieinhalb Jahre hielt die Durststrecke des Angreifers an. Weder bei Mainz 05 noch beim SC Freiburg gelang es dem 26-Jährigen, Fuß zu fassen. Immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen, durchlebte er eine schier endlose Leidenszeit - bis zu diesem Mittwochabend. Schahin, inzwischen im Trikot des FSV Frankfurt, drehte nach der Pause auf und bereitete binnen drei Minuten zunächst den Ausgleich, dann das Führungstor gegen Union Berlin vor.

Es kann einfach nicht sein, dass wir das Spiel ohne Unterstützung selbst drehen.

Frankfurts Trainer Tomas Oral

Und in der Nachspielzeit schlug endgültig seine Stunde. Er nahm einen Lupfer von Denis Epstein an der Strafraumgrenze gekonnt mit der Brust an - und hob die Kugel unter die Latte. "Ich bin jetzt sehr glücklich darüber und das kann gerne so weiter gehen", sagte Schahin auf der Vereinswebsite, fügte aber an: "Das Allerwichtigste ist, dass wir so ein dreckiges Spiel gedreht und dann noch in der 90. Minute gewonnen haben. Das zeigt, dass die Mannschaft lebt."

Spielbericht

Auch wenn eine tonnenschwere Last von dem Stürmer abfiel, verfiel er nach seinen beiden Assists und seinem Siegtor nicht in Überschwang. Im Gegenteil, Schahin sagte selbstsicher: "Ich habe nie daran gezweifelt, dass ich irgendwann wieder treffe. Ich weiß, welche Qualitäten ich habe." Das Spiel indes betitelte er als "komisch". Gerade die ersten 45 Minuten passten ihm nicht: "Unsere Leistung war bescheiden, da hat es einfach nicht gepasst."

Oral kritisiert die Frankfurter Fans

Die maue Vorstellung quittierten die Fans am Bornheimer Hang mit Pfiffen - zum Unmut von Trainer Tomas Oral. Der 42-Jährige polterte gegen die eigenen Anhänger los. Angesichts von Unions Ambitionen und finanzieller Möglichkeiten könne "es nicht sein, wenn wir mit der zweiten Aktion des Gegners das 0:1 bekommen, dass die Spieler ausgepfiffen werden. Es kann einfach nicht sein, dass wir das Spiel ohne Unterstützung selbst drehen und damit das Publikum wecken. So macht es keinen Spaß."

Der Sieg gegen die Berliner war bereits der vierte Erfolg in den vergangenen fünf Spielen. Am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) können die Hessen die englische Woche in Freiburg abrunden. Für Schahin ist der Auftritt im Breisgau ein Wiedersehen mit ehemaligen Kollegen. Ob er an seine imponierende Vorstellung gegen Union anknüpfen kann?

lei