2. Bundesliga

Im 259. Frankenderby ist "Drecksau-Mentalität" gefragt

Fürth vs. Nürnberg: Trainer schwören ihre Teams ein

Im 259. Frankenderby ist "Drecksau-Mentalität" gefragt

Treffen am Sonntag beim 259. Frankenderby an der Seitenlinie aufeinander: Kleeblatt-Coach Stefan Ruthenbeck (li.) und Club-Trainer René Weiler.

Treffen am Sonntag beim 259. Frankenderby an der Seitenlinie aufeinander: Kleeblatt-Coach Stefan Ruthenbeck (li.) und Club-Trainer René Weiler. imago (2)

Weiler lässt ab Donnerstag drei Tage am Stück hinter verschlossenen Türen trainieren. Damit will der Club-Coach wohl sicherstellen, dass kein Spion aus der Nachbarstadt zusieht, wenn er seinem Team den letzten Feinschliff für das Derby verpasst. Ganz so streng nimmt man dies bei der Spielvereinigung nicht. In Fürth dürfen die Fans auch am Donnerstag noch beim Training zusehen, erst ab Freitag übt das Kleeblatt in gewohnter Manier unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Ruthenbeck will das Augenmerk dabei besonders auf die Defensive legen. Insgesamt vermisst der Fürther Trainer eine gewisse "Drecksau-Mentalität" bei seiner Mannschaft. "Diese Eigenschaft kann man nicht trainieren, aber Strategien entwickeln", erklärt Ruthenbeck, der scheinbar gerne auch mal ein strategisches Foul von seinen Jungs sehen würde. Sicher kein verkehrtes Mittel im Derby gegen den Erzrivalen aus Nürnberg, in dem Schönspielerei wohl eher nicht gefragt sein dürfte.

Spielersteckbrief Schöpf
Schöpf

Schöpf Alessandro

Spielersteckbrief Sukalo
Sukalo

Sukalo Goran

Trainersteckbrief Weiler
Weiler

Weiler René

Trainersteckbrief Ruthenbeck
Ruthenbeck

Ruthenbeck Stefan

Abräumer Sukalo vs. Torhungriger Schöpf

Ein Mann, der dreckig kann, ist Fürths Goran Sukalo. Bisher kommt der Mittelfeld-Abräumer zwar erst auf einen Kurzeinsatz, doch leitete er nach seiner Einwechslung (86.) beim 2:2 in Duisburg einen Treffer ein. Auch bei der 1:3-Testspielniederlage gegen Ingolstadt bewies der Routinier durch kluge Pässe und gutes Stellungsspiel einmal mehr, wie wichtig er für das Kleeblatt sein kann.

Auf Nürnberger Seite spielte sich zuletzt Alessandro Schöpf in den Fokus. Am Dienstag avancierte der Stürmer im EM-Qualifikationsspiel der österreichischen U 21 gegen die russische Auswahl zum Matchwinner. Beim 4:3-Heimsieg erzielte er zwei Treffer selbst und bereitete die anderen beiden ÖFB-Tore vor. Schöpfs neue Torlaune könnte für den FCN eine wichtige Waffe im Derby werden. Im Club-Trikot war der 21-Jährige (kicker-Notenschnitt 4,20) in dieser Saison nur einmal erfolgreich - beim bitteren 3:6 in Freiburg.

Nürnbergs letzter Derby-Erfolg liegt sieben Jahre zurück

Welche Vorbereitung führt zum Erfolg? Wer gewinnt das 259. Frankenderby? Sehnsüchtig wartet der 1. FC Nürnberg auf einen Sieg im prestigeträchtigen Duell. Genauer gesagt seit dem 23. November 2008 (2:1). Danach gab es drei Unentschieden und drei Niederlagen für den Club. In Erinnerung geblieben ist sicher die 1:5-Pleite aus dem vergangenen Jahr, weniger das müde 0:0 in Nürnberg.

cfl / Martin Ferschmann