DFB-Pokal

"Das war sensationell" - Unterhaching düpiert Ingolstadt

Regionalligist wirft Bundesliga-Aufsteiger aus dem Pokal

"Das war sensationell" - Unterhaching düpiert Ingolstadt

Auf den Knien vor den Fans: Unterhachinger Jubel nach der Pokalüberraschung.

Auf den Knien vor den Fans: Unterhachinger Jubel nach der Pokalüberraschung. imago

Vor allem Mittelstürmer Markus Einsiedler dürften die TV-Bilder gefallen haben. "Fußballerisch war das heute der schönste Tag in meinem Leben", sagte der Doppeltorschütze nach dem Spiel. Mit seinen beiden Treffern avancierte der 26-Jährige zwar zum Mann des Tages, fühlte sich aber keineswegs als solcher: "Ich denke nicht, dass ich ein Pokalheld bin. Die Stürmer schießen halt die Tore, die Abwehrspieler verteidigen."

Spielbericht

Und das machten die Unterhachinger in den 90 Minuten richtig gut. Bei gegnerischem Ballbesitz zog sich der Regionalligist tief in die eigene Hälfte zurück, ließ dem FC Ingolstadt kaum Platz für Kombinationen. Lediglich durch Standardsituationen wurden die Schanzer durch Moritz Hartmann (16., 18.) und Marvin Matip (40.) im ersten Durchgang gefährlich. Zudem konnte sich Hachings Kapitän Jonas Hummels glücklich schätzen, dass er kurz vor der Pause nur die Gelbe Karte sah, nachdem der 25-Jährige seinen Gegenspieler Stefan Lex auf dem Weg zum Tor zu Fall gebracht hatte.

Der Glaube an die Pokalüberraschung war nach der Unterhachinger Führung zum 1:0 auf den Rängen deutlich spürbar. Die Anhänger des Viertligisten peitschten die eigene Mannschaft nach vorne. "Man muss unsere Fans brutal loben. Das was heute gelaufen ist, war sensationell", sagte Trainer Claus Schromm. Spätestens nach dem zweiten Treffer war die Sensation zum Greifen nah. "Ich kanns nicht fassen. Nach dem 2:0 fing man an dran zu glauben", erzählte Hachings starker Torwart Stefan Marinovic.

Egal, Hauptsache das Ding war drin.

Alexander Piller über das 2:0

Glück für die Gastgeber: Torschütze Einsiedler stand vor seinem zweiten Tor im Abseits. Alexander Piller, durch sein Tempodribbling aus dem Halbfeld in Richtung FCI-Tor maßgeblich am Treffer beteiligt, sagte zu der Situation: "Ich lasse den Ball noch extra für ihn (Einsiedler, Anm. d. Red.) liegen, schreie noch 'Geh weg, geh weg'. Egal, Hauptsache das Ding war drin." Der FC Ingolstadt kam zwar kurz Schluss noch zum Anschlusstreffer durch Hartmann (83.), doch das Unterhachinger Abwehrbollwerk hielt auch in der fünfminütigen Nachspielzeit stand.

"Tief stehen, gut kontern", beschrieb Einsiedler die letztendlich erfolgreiche Taktik gegen den Bundesligisten. Der Sieg des Regionalligisten war am Ende zwar verdient, dennoch blieb Claus Schromm nicht verborgen, dass die Gastgeber das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite hatten: "Die Gelbe Karte für Jonas (Hummels, Anm. d. Red.) kann man anders geben, das zweite Tor kann man anders geben." Den Hachingern wird es egal sein. Die Jubelschreie im Klubhaus bei der Zusammenfassung der Sensation im TV belegen das.

kon

Bilder zur Partie SpVgg Unterhaching - FC Ingolstadt 04