Viel Zeit ließ Max Eberl nach dem Aus für Frontzeck nicht verstreichen. Schon am 14. Februar, 48 Stunden nach dem Tiefschlag auf St. Pauli, präsentierte der Sportdirektor in Lucien Favre den Nachfolger auf der Trainerbank. Für Eberl war schnell klar, dass der Schweizer der Richtige für den Job ist. Denn der Name Favre spukte schon seit Jahren im Kopf des umtriebigen Managers herum.
Ausschlaggebend war ein Treffen aus dem Jahr 2008. Da besuchte Eberl, damals noch Jugendkoordinator bei der Borussia, den fußballbesessenen Favre in seiner Schweizer Heimat, dem 800-Einwohner-Örtchen Saint-Bartélemy.
Favre hat einfach gepasst
"Eigentlich wollte ich mich mit ihm über die hervorragende Nachwuchsarbeit in der Schweiz unterhalten", erinnert sich Eberl. Es wurde ein stundenlanger, für Eberl "hochinteressanter" Meinungsaustausch über weit mehr Facetten des Fußballs. Auf der Heimreise dann kam er zu dem Schluss: "Wenn du jemals etwas machen dürftest - Lucien Favre wäre ein Trainer, bei dem es passen könnte."
Heute weiß man: Sein Instinkt ließ Eberl nicht im Stich. Borussias sensationelle Entwicklung vom sicheren Abstiegskandidaten (bei seiner Rettungsmission holte Favre einen Sieben-Punkte-Rückstand auf Platz 16 auf!) zum Champions-League-Starter ist ganz eng mit dem Fußballlehrer verbunden. Und irgendwie hat auch St. Pauli daran einen Anteil.
Hahn muss passen
Dass Martin Stranzl (Trainingsrückstand) die Reise nach Hamburg nicht antreten wird, stand bereits am Donnerstag fest. Nach dem Abschlusstraining am Sonntag ist klar: Auch André Hahn fehlt beim Pflichtspielauftakt. Der Angreifer laborierte zuletzt an einem Muskelfaserriss im Adduktorenbereich und stieg erst zu Wochenbeginn wieder ins Mannschaftstraining ein. Hahns Einsatz kommt noch zu früh.