Regionalliga

Benyamina: "Es war ein Abenteuer"

Berliner AK: Ex-Zweitliga-Profi im Interview

Benyamina: "Es war ein Abenteuer"

Kehrte im Sommer zum BAK zurück: Karim Benyamina.

Kehrte im Sommer zum BAK zurück: Karim Benyamina. Imago

kicker: Herr Benyamina, Sie sind seit einem halben Jahr beim BAK, zählen zu den ganz wenigen erfahrenen Spielern im Kader. War die Rolle des Führungsspielers entscheidend für Ihren Wechsel nach Berlin?

Karim Benyamina (33): Der Verein hat mich auch deshalb geholt, weil er gemerkt hat, dass Spieler mit Erfahrung fehlen, die diese Führungsrolle übernehmen. Als wir damals die Gespräche geführt haben, waren wir uns einig, dass ich diese Rolle übernehmen möchte und der Verein sie auch von mir erwartet.

Spielersteckbrief K. Benyamina
K. Benyamina

Benyamina Karim

Regionalliga Nordost - 17. Spieltag
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Regionalliga Nordost - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
1. FC Magdeburg 1. FC Magdeburg
30
2
Wacker Nordhausen Wacker Nordhausen
27
3
Berliner AK 07 Berliner AK 07
27
Berliner AK 07 - Vereinsdaten
Berliner AK 07

Gründungsdatum

15.12.1907

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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kicker: Inwiefern haben sich denn Ihre persönlichen Erwartungen erfüllt?

Benyamina: Erst einmal war es einfach wieder schön, in der Hauptstadt Fußball spielen zu können und dann auch noch beim BAK, bei dem ich damals mein erstes Männerjahr absolviert habe. Mit der aktuellen sportlichen Situation kann man zufrieden sein. Die Mannschaft ist neu zusammengestellt worden, am Anfang hatten wir Startschwierigkeiten, dann gab es auch noch einige Personalwechsel. Aber mittlerweile sind wir auf einem guten Weg.

kicker: Halten Sie es tatsächlich für möglich, dass der BAK in naher Zukunft um den Aufstieg mitspielt?

Benyamina: Auf jeden Fall! Wir haben uns im Vergleich zum Saisonbeginn extrem gesteigert. Wir sind sicher noch nicht konstant genug, werden aber spielerisch immer besser. Der BAK hat die Ambition, irgendwann in der 3. Liga aufzutauchen und aktuell auch die dafür nötige Ruhe im Verein.

kicker: Sind Sie dann noch Teil der Mannschaft?

Benyamina: Ich will so lange mitspielen, wie ich mithalten kann und nicht aufgestellt werden, weil ich mal höherklassig gespielt habe.

kicker: Sie haben zuvor beim MC El Eulma in Algerien gespielt. Was ist Ihnen aus dieser Zeit in Erinnerung geblieben?

Benyamina: Es war in jedem Fall ein Abenteuer. Ich wollte immer mal im Ausland spielen. Richtig glücklich geworden bin ich dort aber nicht. In Algerien wird ein anderer Fußball gespielt, es wird mehr allein gespielt, in Deutschland steht die Mannschaft mehr im Vordergrund.

kicker: War dieses Abenteuer auch eine Reaktion auf Ihre unbefriedigende Karlsruher Zeit?

Benyamina: In Karlsruhe habe ich gut angefangen, bin Stammspieler gewesen. Dann habe ich nicht getroffen und wurde schnell ausgetauscht. Die neuen Spieler haben direkt getroffen, und im Fußball bist du dann eben ganz schnell raus aus der Mannschaft. Dann wollte ich etwas Neues beginnen und Algerien kam zur richtigen Zeit.

kicker: War es ein Risiko?

Benyamina: Nein, es war ein Erlebnis. Und da ich für Algeriens Nationalmannschaft gespielt habe und mich dort auskenne, hat es einfach gepasst.

kicker: Sie sind mittlerweile 33 Jahre alt. Beschäftigen Sie sich bereits mit der Zeit nach der Profikarriere?

Benyamina: Natürlich. Es kann ja ganz schnell gehen, auch wenn ich da nichts heraufbeschwören möchte. Aber ich werde dem Fußball auf jeden Fall erhalten bleiben und Trainerscheine machen.

kicker: Kürzlich wurde Benjamin Köhlers Krebserkrankung bekannt. Sie kennen ihn lange und sind Unioner Klub-Legende. Wie haben Sie diese Nachricht aufgenommen?

Benyamina: Benny kenne ich ja bereits seit 25 Jahren, wir sind zusammen aufgewachsen. In Lübars haben wir auch mal ein Jahr gemeinsam gespielt. Auch nachdem er nach Frankfurt ging, hatten wir trotzdem immer irgendwie Kontakt. Jetzt muss er eine schwere Phase durchstehen, aber ich bin immer dabei. Er ist seit Dienstag im Krankenhaus, ich habe ihn jeden Tag besucht. Zurzeit geht es ihm dort relativ gut.

H. Hohensee /kon