Erst zum dritten Mal kreuzen sich am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker.de) die Wege von Lilien und RasenBallsportlern. Zweimal trafen die Vereine in der letzten Drittligasaison aufeinander, zweimal behielten die Sachsen mit 1:0 die Oberhand. Jetzt geht das Duell in die dritte Runde - und das als Spitzenpartie im deutschen Unterhaus.
"Tabellarisch ist es ein Topspiel, was uns natürlich wahnsinnig stolz macht", freut sich Sailer auf das Duell der beiden Aufsteiger. Der Angreifer hat wie die Südhessen insgesamt den Sprung in die 2. Liga bestens gemeistert. In elf von zwölf Spielen stand er auf dem Platz. Auch wenn ihm ein Tor noch nicht gelang, rechtfertigt er seine Einsätze mit den ihm eigenen Qualitäten: Der 28-Jährige rackert unermüdlich im Darmstädter Pressing, macht zudem viele Bälle fest und holt reichlich Freistöße heraus.
Solche Eigenschaften will er auch gegen die unter anderen Vorzeichen in die Saison gestarteten Leipziger in die Waagschale werfen. "Man darf nicht vergessen, dass Leipzig im Vergleich zu uns über ganz andere Voraussetzungen verfügt", erklärt Sailer im Vorfeld. Unterschiedlich sind vor allem die finanziellen Voraussetzung: Während sich die Sachsen zu Saisonbeginn namhaft verstärkten (Compper, Rebic) und nun Gedanken um mögliche hochkarätige Neuzugänge schon im Winter reifen, ging Darmstadt mit einem bescheidenen 5,5-Millionen-Euro-Etat in die Saison. "Leipzig ist da von einem anderen Stern", meint auch SV98-Trainer Dirk Schuster.
Bei uns herrscht ein außergewöhnlicher Teamgeist, das macht uns so schwer bezwingbar.
Marco Sailer
Doch Bangemachen gilt nicht. Mit der eigenen Erfolgsformel will der SV 98 auch den Mitaufsteiger einbremsen. "Bei uns herrscht ein außergewöhnlicher Teamgeist, das macht uns so schwer bezwingbar", formuliert Sailer. "Die Leipziger Vorteile wollen wir - wie immer - mit Kampf und Leidenschaft ausgleichen."
Balogun und Gondorf sind fraglich
Ausgeglichen werden müssen aber eventuell auch die Ausfälle von Leon Balogun und Jerome Gondorf. Abwehrspieler Balogun überzeugte in den letzten drei Partien, in denen er jeweils als Rechtsverteidiger in der Startelf stand (kicker-Notenschnitt 2,50) und gegen Nürnberg sein erstes Bundesligator erzielte. Eine Oberschenkelzerrung bremst ihn aber nun, Sandro Sirigu steht als Ersatz bereit. Ein grippaler Infekt könnte bei Gondorf für einen erneuten Ausfall sorgen.