Das ist die Crux: Mit jedem weiteren Joker-Tor macht sich Krohne für diese Rolle in Münster unverzichtbarer. Und die Quote des 27-Jährigen ist außergewöhnlich. Seit dem 10. Spieltag hat er in sechs Partien nur 98 Minuten gespielt, aber fünf Tore markiert. Der Niederländer ist ein Einwechselspieler de luxe.
"Ich kenne die Frage schon, natürlich will ich lieber in der Startelf stehen. Aber was soll ich mehr machen?", sagte und fragt Krohne, aufgrund seiner Treffer hätte er es schon längst verdient. Loose sieht das anders. Anfang der Saison hatte er noch versucht, mit zwei Stürmern zu agieren, Reichwein und Krohne standen gemeinsam auf dem Feld. Doch im Zuge der schnellen Umbaumaßnahmen einer holprigen Auftaktphase kehrte der 51-Jährige zum Ein-Stürmer-Prinzip zurück. Krohne war nur noch zweite Wahl.
Es war meine erste und letzte Chance. Reicht doch.
Preußen-Stürmer Rogier Krohne über seine Rolle als Joker und sein Tor in Köln
"Marcel Reichwein ist unser Torjäger, er fordert nicht nur von der Papierform her größten Respekt bei den Gegnern ein", umreißt der Coach sein Luxusproblem. Der Neuzugang aus Aalen hat bereits neun Scorerpunkte verbucht, traf aber nicht mehr, seitdem Krohne gegen Großaspach (3:1) am 10. Spieltag erstmals stach. Loose hat die Rollen aber verteilt: "Rogier ist gut drauf, er hat viel aufgeholt im Training. Ich hätte keine Angst, ihn von Beginn an zu bringen. Seine Tore sind natürlich die besten Argumente."
Krohne nimmt's mit Humor
Krohne erträgt seine Rolle mit Galgenhumor. Nach seinem späten Ausgleichstreffer in Köln meinte er nur: "Es war meine erste und letzte Chance. Reicht doch." Schon in der Vorsaison hatte er fünf seiner sieben Treffer (32 Einsätze) als Einwechselspieler markiert. "Ich bin froh, dass wir so einen Spieler haben. Rocky ist ein Super-Typ mit gutem Humor, das ist alles kein Zufall", erklärte Sportvorstand Carsten Gockel. Humor? Als er 2013 kam, sorgte er gleich für Erheiterung. Der 1,93 Meter große Schlaks aus Groningen - 85 Treffer in 125 Punktpspielen für den BV Cloppenburg - verkündete: "Kopfballspiel ist nicht meine große Stärke."
Alexander Heflik