Bundesliga

Luhukay studiert Dreierkette ein

Hertha BSC: Trainer will "den nächsten Schritt machen"

Luhukay studiert Dreierkette ein

Erstes Hertha-Training in Schladming: klare Ansage von Jos Luhukay.

Erstes Hertha-Training in Schladming: klare Ansage von Jos Luhukay. picture alliance

Aus dem Hertha-Trainingslager in Schladming berichtet Uwe Röser

Die Nachmittagseinheit am Montag in Schladming hatte für Zuschauer und Spieler etwas Neues zu bieten. Hertha-Trainer Jos Luhukay ließ erstmals eine Dreierkette einstudieren. Schwerpunkt dabei war das Defensivverhalten gegen den Ball. Am heutigen Montag teilte der Niederländer der Mannschaft mit, dass er diese Defensivformation als ernsthafte Alternative zur bislang praktizierten Viererkette erachte und daher einüben lassen werde. Und prompt legte er im Training mit der neuen Variante los.

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In der Praxis sah das auf dem Platz wie folgt aus: Der holländische Neuzugang John Heitinga übernahm den zentralen Part in der Abwehr, links von ihm agierte der amerikanische Nationalspieler Anthony Brooks, auf der Gegenseite probierte sich Sebastian Langkamp als drittes Glied im Bunde. Luhukay ließ erproben, wie sich das Team im Verteidigungsfall zu verhalten hat. Im Spiel gegen den Ball wurde die Dreierkette mit Hilfe der beiden Außen auf eine Fünferkette erweitert, indem Johannes van den Bergh auf links und Marcel Ndjeng auf rechts nach hinten rückten. Zentral vor dieser Fünf-Mann-Abwehr spielten Peter Niemeyer und Hajime Hosogai. Durch das Einüben neuer Varianten erhofft sich der Hertha-Coach mehr Unberechenbarkeit für die kommende Saison.

Lustenberger erstmal wieder dabei

Schon am Vormittag gab es eine gute Nachricht zu vermelden: beim Auftakttraining war Lustenberger erstmals wieder im Mannschaftskreis dabei. Als einer von 23 Feldspielern und vier Torhütern - nur der von Luhukay aussortierte Felix Bastians ist nicht dabei - absolvierte er die 90-minütige Einheit. "Er hat voll mittrainieren können und auf mich einen körperlich frischen Eindruck gemacht", freute sich der Coach, dämpfte aber auch überzogene Erwartungen an den 26-Jährigen, dem ein Muskelfaserriss im Hüftbeuger lange zu schaffen machte: "Er ist sechs Monate raus und muss noch viel aufarbeiten. Das braucht Zeit und die geben wir ihm."

Eine Prognose, wann er wieder voll auf Lustenberger bauen kann, mochte Luhukay noch nicht abgeben: "Er ist jetzt sechs Monate raus, er wird bestimmt noch nicht in zwei Wochen spielen können. Das ist noch nicht absehbar."

Was hingegen klar absehbar ist: die Anforderungen, die Luhukay an seine Akteure stellt. Die teilte der Niederländer ihnen im Anschluss an das erste Training in Schladming noch auf dem Platz in einer siebenminütigen Ansprache mit. "Wir müssen im Spiel mehr Tempo, Dynamik und Intensität entwickeln", fordert Luhukay. "Wir müssen mehr Initiative entwickeln, aggressiver gegen den Ball verteidigen und schneller umschalten."

Der nächste Schritt soll gemacht werden

Diesen Ansatz will er aber nicht als Kritik an den Auftritten der Mannschaft in der Vorsaison verstanden wissen, die die erste Spielzeit nach dem Wiederaufstieg auf Platz elf abschloss. "Nein, wir müssen jetzt den nächsten Schritt als Kollektiv machen", erklärte Luhukay und führt auch gleich die Voraussetzungen auf: "Dafür braucht es die richtige Bereitschaft und Fokussierung, sonst kannst du keinen Schritt machen."

Taktik steht und fällt mit der Bereitschaft, extra Meter zu laufen, sich selbst zu zwingen.

Jos Luhukay

"Taktik steht und fällt mit der Bereitschaft, extra Meter zu laufen, sich selbst zu zwingen", führte der 51-Jährige weiter aus. Besonders im Blick hat er die Mittelfeldzentrale. Mit Alexander Baumjohann, dem ein Kreuzbandriss die vergangene Saison vermieste, und Jens Hegeler (Syndesmoseriss) sind hier zwei Spieler Startelfkandidaten, die zuletzt lange mit Verletzungen zu tun hatten. Sie müsse er nun erst einmal in eine Form bringen, in der sie seine Vorstellungen umsetzen könnten, kündigte Luhukay an. Das Team müsse "im Zentrum unberechenbarer werden", forderte der Trainer. "Es ist gut, wenn wir unangenehm sind", machte der Hertha-Coach deutlich.

Test am Dienstagabend

Wie gut sie diese Forderungen verstanden haben und bereits umzusetzen im Stande sind, können die Berliner am Dienstagabend im ersten Test während des Trainingslagers zeigen. Gegner wird ab 18.30 Uhr in Schladming der österreichische Regionalligist Austria Salzburg sein.

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