Eine Erklärung für die vielen Krankmeldungen hat SVW-Trainer Farat Toku nicht. Gleichwohl räumt er ein, dass "es schon ein wenig ungewöhnlich ist, dass so viele Spieler sich gleichzeitig krank melden". An Spekulationen will er sich jedoch nicht beteiligen, denn "alle Spieler, die zum Trainingsauftakt nicht da waren, haben ordnungsgemäße Krankmeldungen ihrer Ärzte vorgelegt", stellt der Coach klar. Offiziell haben alle eine Viruserkrankung, also einen grippalen Infekt oder Magen-Darm-Probleme.
Damit sind Spekulationen in Wilhelmshaven wieder Tür und Tor geöffnet. "Es sind schon schwierige Bedingungen, unter denen wir hier arbeiten müssen", sagte Farat Toku bereits im November. Und diese Aussage habe bis heute Bestand. Keiner spricht es offiziell aus, doch hat es Tradition an der Jade: Je kürzer die Tage werden, desto länger müssen Spieler auf ihr Gehalt warten.
Ungeachtet der Gründe für die "Massenerkrankung" wird die Situation für den vom Zwangsabstieg bedrohten Klub immer schwieriger. Eigentlich sollten in dieser Woche die Grundlagen bei den Spielern für eine Rückrunde gelegt werden, in der es auch für die überwiegend jungen Fußballer um sehr viel geht. Für das Kollektiv geht es um den Klassenerhalt, für die Akteure selbst darum, sich in der Liga zu präsentieren, für andere Klubs interessant zu machen. Stattdessen trainiert eine Rumpftruppe, ergänzt durch Spieler der zweiten Mannschaft.
Nun hofft Toku darauf, dass er am Freitag voll ins Trainingsprogramm einsteigen kann, denn die Krankschreibungen enden alle am heutigen Donnerstag. Außer Gödde und Etsumori fehlt dann lediglich Stürmer Tim Scheffler, der sich im Weihnachtsurlaub einen Bänderriss zugezogen hat.
Ralf Knuth-Voigt