In Dorfmerkingen erzählen sie sich wahrscheinlich noch heute von jenem 13. August, als das kleine Dorf aus dem Hohenlohischen am östlichen Rand Baden-Württembergs plötzlich auf der großen Fußballbühne auftauchte. Gegen den Bundesligisten RB Leipzig schied der Verbandsligist zwar chancenlos mit 0:5 aus, doch die im Aalener Drittliga-Stadion ausgetragene Partie markierte trotzdem das bislang größte Highlight der Vereinsgeschichte. Den Weg in die erste DFB-Pokal-Hauptrunde hatten sich die Schwaben über einen 3:1-Finalsieg im württembergischen Landespokal gegen die Stuttgarter Kickers gebahnt.
Vier Vereine aus der sechsten Liga in den Finalspielen
Auf diesem Wege hoffen auch in diesem Jahr viele Klubs aus den unteren Ligen, die Qualifikation für den DFB-Pokal in der kommenden Saison zu schaffen. Noch stehen in einigen Landesverbänden die Finalpaarung nicht fest, doch mit dem Husumer SV (Schleswig-Holstein), dem Berliner SC (Berlin), der Alemannia Waldalgesheim (Südwest) und dem SV Linx (Südbaden) sind schon jetzt vier Sechstligisten in das Finale ihres jeweiligen Landespokal-Wettbewerb eingezogen. Sie dürfen träumen - wie etwa der SV aus der Nordsee-Gemeinde Husum. Dort sprechen Mannschaft, Fans und sogar Bürgermeister Uwe Schmitz schon von großen Klubs aus der Bundesliga, die bald Station im hohen Norden machen könnten. Ein Wunschlos hat man beim kleinen HSV allerdings nicht. "Wenn ich das jetzt sage, erklärt man mich für verrückt. Wir bereiten uns jetzt erst einmal richtig auf dieses Pokalfinale vor", sagte der Sportliche Leiter Dieter Schleger gegenüber den "Husumer Nachrichten".
Im vergangenen Jahr zogen die Sportfreunde Dorfmerkingen dank eines 3:1-Finalsiegs gegen die Stuttgarter Kickers am "Finaltag der Amateure" in den DFB-Pokal ein. imago
Im Finale trifft der Sechstligist auf Weiche Flensburg, das in der Regionalliga Nord momentan um den Aufstieg in die 3. Liga kämpft. Wie der SC Weiche kommen die meisten der bereits jetzt schon festsehenden Final-Teilnehmer aus der vierten Liga. Sieben Vertreter spielen momentan in der 5. Klasse, mit dem SC Paderborn und dem Karlsruher SC kommen aktuelle zwei Drittligisten hinzu.
Ein erster Vorgeschmack am 21. Mai
Egal ob in Husum, Hastedt (Landespokal Bremen), Pforzheim(Landespokal Baden) oder in Villingen (Landespokal Südbaden): Sie alle hoffen auf den großen Wurf und den Sprung in den DFB-Pokal. Auf das, was in der ersten Hauptrunde in Sachen Aufmerksamkeit, Medienspektakel und Zuschauerinteresse auf die Klubs zukommt, bekommen sie schon am 21. Mai einen Vorgeschmack. Im Rahmen des "Finaltags der Amateure" wird die "ARD" am 21. Mai aus allen Endspielen Ausschnitte live zeigen.
Diese Vereine sind für den "Finaltag der Amateure" qualifiziert:
3. Liga
SC Paderborn (Landespokal Westfalen)
Karlsruher SC (Landespokal Baden)
4. Liga
Weiche Flensburg (Landespokal Schleswig-Holstein)
Drochtersen/Assel (Landespokal Niedersachsen)
SSV Jeddeloh II (Landespokal Niedersachsen)
BFC Dynamo (Landespokal Berlin)
Energie Cottbus (Landespokal Brandenburg)
SV Babelsberg (Landespokal Brandenburg)
FC Oberlausitz (Landespokal Sachsen)
Chemie Leipzig (Landespokal Sachsen)
TuS Erndtebrück (Landespokal Westfalen)
Rot-Weiss Essen (Landespokal Niederrhein)
Rot-Weiß Oberhausen (Landespokal (Niederrhein)
TuS Koblenz (Landespokal Rheinland)
1. FC Saarbrücken (Landespokal Saarland)
SV Elversberg (Landespokal Saarland)
Wormatia Worms (Landespokal Südwest)
Hessen Kassel (Landespokal Hessen)
TSV Steinbach (Landespokal Hessen)
SpVgg Bayreuth (Landespokal Bayern)
1. FC Schweinfurt (Landespokal Bayern)
5. Liga
Blumenthaler SV (Landespokal Bremen)
BSC Hastedt (Landespokal Bremen)
RW Koblenz (Landespokal Rheinland)
Lok Stendal (Landespokal Sachsen-Anhalt)
Wismut Gera (Landespokal Thüringen)
CfR Pforzheim (Landespokal Baden)
FC Villingen (Landespokal Südbaden)
6. Liga
Husumer SV (Landespokal Schleswig-Holstein)
Berliner SC (Landespokal Berlin)
Alemannia Waldalgesheim (Landespokal Südwest)
SV Linx (Landespokal Südbaden)