Bundesliga

Herthas Coach Pal Dardai vor dem Gastspiel bei Darmstadt 98: "Wir versuchen, nicht verkrampft zu sein"

Einsatz von Plattenhardt und Stark entscheidet sich am Freitag

Dardai: "Wir versuchen, nicht verkrampft zu sein"

Hofft auf die nötige Lockerheit seiner Schützlinge: Pal Dardai.

Hofft auf die nötige Lockerheit seiner Schützlinge: Pal Dardai. Getty Images

In der Tat: Die zuletzt haarsträubenden Patzer in der Defensive, die zu Gegentoren führten, haben ein weiteres Hauptmanko im Spiel der Berliner etwas überlagert. Nach vorn fehlt es dem Liga-Sechsten seit Wochen an Ideen, Wucht und Genauigkeit.

Im kicker-Interview (Donnerstag-Ausgabe) räumte Kapitän Vedad Ibisevic, mit zwölf Treffern bester Torschütze des Hauptstadt-Klubs, die offensiven Unzulänglichkeiten ein: "Für mich ist es im Moment schwieriger, Tore zu schießen. Wir tun uns schwer nach vorn." Das könne "an Unsicherheit liegen, auch an den Umstellungen - die Automatismen leiden unter diesen vielen Wechseln", so der Bosnier. In der Rückrunde sind für die Berliner in 15 Begegnungen erst 14 Tore notiert, selbst Absteiger und Samstags-Gegner Darmstadt schneidet geringfügig besser ab (15). Nur Eintracht Frankfurt (10) unterbietet Herthas Marke noch.

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Wir brauchen nicht zu heulen, wir sind immer noch oben dabei. Wenn wir noch vier Punkte holen, schaffen wir etwas Schönes. Wenn wir gar nichts mehr holen, haben wir auch nichts verdient.

Pal Dardai

Im letzten Auswärtsspiel dieser Saison will Hertha die Misere in der Fremde beenden. "Wir wollen das Spiel beherrschen", erklärte Dardai. "Wir versuchen, nicht verkrampft zu sein." Die Ausgangslage sieht er immer noch positiv: "Wir brauchen nicht zu heulen, wir sind immer noch oben dabei. Wenn wir noch vier Punkte holen, schaffen wir etwas Schönes. Wenn wir gar nichts mehr holen, haben wir auch nichts verdient." Auch Manager Michael Preetz sieht die Mannschaft zwei Spieltage vor Schluss "nicht mit der schlechtesten Ausgangsposition. Wir spielen die ganze Saison unter den ersten Sechs. Jetzt geht es darum, das über die Ziellinie zu bringen. Wir können es selber gestalten, wir haben es nach wie vor in der eigenen Hand."

Personal: Viele Fragezeichen

Obwohl Darmstadt als Absteiger feststeht, bekundet Dardai Respekt: "Das ist ein guter Gegner, Darmstadt hat sich unter dem neuen Trainer gut entwickelt - das zeigt vor allem die Heimbilanz mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen. Sie sind gut drauf, sie spielen ohne Druck." Personell gibt es noch einige Fragezeichen. Ibisevic, der wegen muskulärer Beschwerden am rechten Oberschenkel auf Geheiß des Trainers zwei Tage kürzer getreten hatte, machte am Donnerstag wieder voll mit. Maximilian Mittelstädt, der am Mittwoch im Training in einem Zweikampf einen leichten Pferdekuss erlitten hatte, meldete sich am Donnerstag ebenfalls uneingeschränkt diensttauglich.

Mitwirken von Allrounder Stark gefragt

Bei Marvin Plattenhardt (nach Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Niklas Stark (nach Überlastungsreaktion im Fuß) will Dardai das Abschlusstraining am Freitag abwarten: "Da gibt es einige Sprints, einige Läufe. Da muss man ein hundertprozentiges Gefühl haben, um dabei zu sein." Angesichts der Gelb-Sperren (Sebastian Langkamp, John Anthony Brooks) und der Verletzungen (Per Skjelbred, Fabian Lustenberger) wäre Starks Mitwirken - ob in der Innenverteidigung oder im defensiven Mittelfeld - enorm hilfreich. Sollte es bei Plattenhardt nicht reichen, stünde als Linksverteidiger Mittelstädt bereit. Jordan Torunarigha, der gegen RB Leipzig (1:4) links hinten den Vorzug vor Mittelstädt bekommen hatte, wird in Darmstadt im Abwehrzentrum gebraucht.

Steffen Rohr