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Klopp: "Wie die Teufel zurückgekämpft"

Alles Kopfsache: Liverpool und der Glaube an die Wende

Klopp: "Wie die Teufel zurückgekämpft"

Kopfsache: Jürgen Klopp nach dem 4:3 gegen seinen Ex-Klub Borussia Dortmund.

Kopfsache: Jürgen Klopp nach dem 4:3 gegen seinen Ex-Klub Borussia Dortmund. Getty Images

In der Halbzeit setzte Klopp ein Signal. Der Coach schickte seine Liverpooler, die zu diesem Zeitpunkt mit 0:2 zurücklagen, frühzeitig zurück auf das Spielfeld. Tatsächlich legten die Hausherren nach Wiederbeginn mit großem Elan los und kamen schnell zum Anschlusstreffer. "Der Coach hat uns gesagt, dass wir einen Moment schaffen sollen, über den wir unseren Kindern oder Enkeln erzählen können. Wir haben daran geglaubt. Als wir das erste Tor erzielt haben, haben wir alle gefühlt, dass es ein besonderer Moment werden könnte", erklärte Divock Origi, der Torschütze zum 1:2 in der 48. Minute.

Der Coach selbst zeigte sich nach dem Erfolg gelöst und mehr als zufrieden mit seinen Schützlingen: "Das war große Leidenschaft gegen einen bärenstarken Gegner. Es war sehr intensiv, aber eine große Nacht. Wir wollten Charakter zeigen, doch die Mannschaft hat noch mehr getan. So etwas passiert selten, aber wenn, ist es umso unglaublicher. Für jeden, der heute hier war. Wir haben uns wie die Teufel zurückgekämpft."

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Can: "Keine Ahnung, ob es ein Wort dafür gibt"

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Besonders freute sich der 48-Jährige, der zwischen 2008 und 2015 die Borussia trainierte, dass seine Spieler nach den Rückständen nie aufgaben. "In der Halbzeit war es schwer, den Kopf oben zu halten. Aber wir haben uns gesagt: Den leichten Weg kann jeder gehen. Am Ende hätte alles passieren können, aber es war verdient. Ein bisschen glücklich natürlich, wenn Du in der 92. Minute ein Tor schießt. Aber großartig."

Auch der deutsche Nationalspieler Emre Can, der Origis Treffer mit gekonnter Vorarbeit eingeleitet hatte und in der Schlussphase am Knöchel angeschlagen ausgewechselt wurde, war nach der Partie froh über das Geleistete: "So einen Abend erlebt man nicht oft. Ich bin einfach nur stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein. Fans, Trainer, Spieler. Jeder einzelne im Stadion hat daran geglaubt, das ist krank. Keine Ahnung, ob es dafür ein Wort gibt."

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Selbst Dortmunds Trainer Thomas Tuchel fand nach der Partie eine psychologische Erklärung dafür, dass seinem Team Vorsprünge von 2:0 und 3:1 letztlich nicht ausreichten, um das Spiel zu gewinnen und ins Halbfinale einzuziehen. "Als das 3:3 fiel, schien jeder zu glauben, dass es Schicksal ist. Wenn man sehr stark an etwas glaubt, dann kann so etwas passieren", erklärte Tuchel.

Durch die Niederlage des BVB blieb eine deutsche Mannschaft auch im 18. Spiel in Liverpool in einem internationalen Wettbewerb ohne Sieg (14 Niederlagen, vier Remis). In der Europa League und ihrem Vorgänger, dem UEFA Cup, war es für die Reds sogar der neunte Sieg im neunten Heimspiel gegen eine Mannschaft aus Deutschland.

jom

Bilder zur Partie FC Liverpool - Borussia Dortmund