Bundesliga

Gefühl der Befreiung für Geis, di Santo und Huntelaar

Schalke: Ausgerechnet das leidgeprüfte Trio trifft

Gefühl der Befreiung für Geis, di Santo und Huntelaar

Premierentoren: Franco di Santo (rechts) und Johannes Geis.

Premierentoren: Franco di Santo (rechts) und Johannes Geis. imago

Horst Heldt, früher Mittelfeld-Profi und seit 2011 Sportvorstand des FC Schalke 04, weiß es genau: "Stürmern geht es nicht gut in Phasen, in denen sie keine Tore machen." Vor allem Franco di Santo litt unter seiner enttäuschenden Bilanz - als Schalker gelang dem Ex-Bremer an den ersten 14 Spieltagen kein einziger Treffer. Zuletzt hatte er sogar seinen Startelf-Platz eingebüßt.

Auch gegen Hannover 96 kam der 26-Jährige von der Bank - und köpfte kurze Zeit später überlegt zum 3:1-Endstand ein. "Es war eine totale Befreiung für ihn", freute sich Trainer André Breitenreiter. Der Schütze selbst sagte voller Glückseligkeit: "Ich bin sehr froh, endlich meinen ersten Treffer in der Bundesliga erzielt zu haben. Insgesamt war es ein gelungener Freitag, um ein bisschen zu tanzen." Der Argentinier meinte seinen Tor-Tanz, die südamerikanische "Cumbia".

Vergleichsweise verhalten bejubelte derweil Huntelaar seinen Treffer zum 2:0. "Der Ball war noch ein bisschen abgefälscht und kam perfekt", sagte der Niederländer, der die Flanke von Max Meyer nach Marcelos ungewollter Kopfballverlängerung trocken volley nahm und Hannovers Keeper Ron-Robert Zieler keine Chance ließ.

Klaas Jan Huntelaar erzielt das 2:0.

Klaas Jan Huntelaar erzielt das 2:0.

Als Befreiung wollte Huntelaar seinen Treffer zwar nicht bezeichnen - "meine letzten Tore sind ja noch nicht so lange her", merkte der 32-Jährige an und rief seinen Doppelpack aus dem Vormonat beim 2:3 in Dortmund in Erinnerung. Angesichts seiner bisherigen Darbietungen (kicker-Durchschnittsnote 4,05) taugt sein fünftes Saisontor gegen Hannover dann aber doch dazu, das Selbstvertrauen aufzupolieren.

Geis: "Die Sache ist für mich abgehakt"

Bleibt noch einer, für den das Tor wie Seelenbalsam war - Johannes Geis. Nach seinem Foul an Gladbachs André Hahn im Oktober hatte Schalkes Sechser mit dem Image eines Treters zu kämpfen. Obendrein "war es schwer, der Mannschaft nicht helfen zu können", sagte der 22-Jährige. Fünf Spiele war er gesperrt gewesen, gegen Hannover feierte er seine Rückkehr - und erzielte mit einem scharfen Schuss das wichtige 1:0 per Foulelfmeter. Es war sein erstes Saisontor, im Pokal und in der Europa League hatte er bereits getroffen. "Dass es nun schon in allen drei Wettbewerben geklappt hat, ist umso schöner", sagte Geis.

Seine vor allem mental schwierige Zeit nach dem Foul an Hahn will er nun ein für allemal hinter sich lassen. "Die Sache ist für mich abgehakt", versicherte er. "Ich denke, für André gilt dasselbe. Wir haben uns geschrieben, ich habe mich bei ihm entschuldigt und er hat mir geantwortet, dass er mir nicht böse ist."

Toni Lieto

Bilder zur Partie FC Schalke 04 - Hannover 96