Legt man die vergangene Saison zugrunde, so entpuppt sich St. Pauli in dieser Runde als Überraschungsmannschaft. Die Elf von Trainer Ewald Linien mischt nach acht Spieltagen in der Spitzengruppe der 2. Liga mit. Den 1:0-Erfolg gegen Heidenheim - gleichbedeutend mit dem Sprung auf Rang zwei - wollte an der Elbe aber niemand überwerten. Torschütze Sebastian Maier hielt die momentane Situation für "eine Momentaufnahme", aber zumindest eine, "die wir natürlich sehr genießen". Coach Lienen erklärte am Donnerstag auf der Pressekonferenz: "Wir haben es uns in jedem einzelnen Spiel hart erarbeitet. Wir denken nicht, dass es alles so weitergeht."
Und Abwehrchef Lasse Sobiech wies darauf hin, dass das Team noch nicht reif sei für eine Rückkehr in die Bundesliga: "Das ist zu früh." Der Kader sei im Sommer "verkleinert, aber qualitativ verstärkt" worden. So sei der derzeitige Flug in höhere Tabellengefilde zu erklären, sagte Sobiech - und gab zu: "Die Tabelle liest sich natürlich gut. Bei uns ist totale Gier zu spüren und es ist ein Megagefühl."
2. Bundesliga - 8. Spieltag
2. Bundesliga - Tabelle
Ich habe kein gutes Gefühl und denke nicht, dass es eine Sache von nur ein paar Tagen ist.
St. Paulis Mittelfeldmann Enis Alushi zu einer Verletzung aus dem Heidenheim-Spiel
Nur Enis Alushi tat der kollektiven Freude am Millerntor Abbruch. Der Mittelfeld spürte bei einem Abspiel "ein Ziehen oder Reißen im Oberschenkel" und erklärte nach der Partie sorgenvoll: "Ich habe kein gutes Gefühl und denke nicht, dass es eine Sache von nur ein paar Tagen ist." Tags darauf bestätigte sich seine Befürchtung: Muskelfaserriss, mehrere Wochen Pause. Das veranlasste Sobiech zu der Aussage: "Enis ist ein herber Verlust für uns, weil er für uns Abwehrspieler immer schon eine entscheidende Anspielstation ist."
Diese fällt nun vorerst weg. Am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker.de) muss Lienen Alushi erstmals ersetzen. Dann treffen die Hamburger auf den kriselnden SC Paderborn.
