Bundesliga

Dardai: "Bei Standards sind wir naiv"

Hertha: Nach Brooks fällt auch Beerens sicher aus

Dardai: "Bei Standards sind wir naiv"

Pal Dardai und Hertha haben derzeit viel Selbstvertrauen, lediglich das "naive Verhalten" bei Standards stört den Ungarn.

Pal Dardai und Hertha haben derzeit viel Selbstvertrauen, lediglich das "naive Verhalten" bei Standards stört den Ungarn. picture alliance

Hoffnung besteht derweil weiterhin bei Mitchell Weiser (21). Der als Rechtsverteidiger eingeplante Neuzugang trainierte am Donnerstag erstmals nach seinem gegen den VfB Stuttgart (2:1) erlittenen Zehenbruch.

"Mitch hat ein intensives Training absolviert, mit Ball, mit Sprints", erklärte Trainer Pal Dardai am Donnerstagmittag. "Er wird das Abschlusstraining am Freitag mitmachen. Wenn er die Entscheidung trifft, dass er kann, dann spielt er." Falls Weiser ausfällt, steht Niklas Stark als erste Alternative bereit. Dardai bezeichnete den im August von Zweitligist 1. FC Nürnberg geholten Defensiv-Allrounder am Donnerstag als "Rohdiamant" und lobte: "Niklas ist ein intelligenter Fußballer und ein kompletter Junge, er hat die Schnelligkeit, die Schusstechnik. Er muss jetzt bei uns ankommen und die Laufwege kennenlernen – und irgendwann hat er einen Stammplatz."

Niklas ist ein intelligenter Fußballer und ein kompletter Junge, er hat die Schnelligkeit, die Schusstechnik.

Hertha-Coach Pal Dardai über Neuzugang Niklas Stark

Selbst für den Fall, dass Weiser kein grünes Licht gibt, wird der unter der Woche von der U23 zum Profi-Training beorderte Rechtsverteidiger Yanni Regäsel (19) nach kicker-Informationen nicht zum Kader für das Wolfsburg-Spiel gehören. In diesem Fall würde Dardai lediglich 17 Spieler mitnehmen.

Nach dem guten Saisonstart mit sieben Punkten aus vier Spielen fährt Hertha BSC laut Dardai "mit Selbstvertrauen und Mut nach Wolfsburg". Trotz der Verletzten könne er sich "nicht beschweren", sagte der Ungar. "Das Training hat sehr gut ausgesehen. Ich habe die Hoffnung, dass wir eine große Mannschaft überraschen können. Die Jungs haben Selbstvertrauen, aber wir dürfen nicht zufrieden sein."

Wolfsburgs Champions-League-Auftritt gegen ZSKA Moskau (1:0) am Dienstag hatte Co-Trainer Rainer Widmayer live beobachtet, die Systemumstellung des VfL auf 4-1-4-1 bereitet den Berlinern kein Kopfzerbrechen. "Wir werden gut vorbereitet sein", kündigte Dardai an. "Wir sind nicht nur zum Reagieren da, wir wollen agieren."

Dardai ärgern Tore nach Standards

Zugleich tadelte der Coach das ungenügende Verhalten seiner Mannschaft bei gegnerischen Standards. "Wir sind ein wenig naiv", sagte Dardai. "Das ist eine Sache der Mentalität. Wenn das in Zukunft nicht funktioniert, müssen wir umstellen auf Raumdeckung. Aber ich hoffe, wir lernen aus unseren Fehlern."

Am vergangenen Samstag hatte Hertha gegen den VfB Stuttgart nach einem Freistoß von Daniel Didavi ein Gegentor kassiert, Toni Sunjic war dem leichtfertig auf Abseits spielenden Fabian Lustenberger enteilt. Beim 1:3 in Dortmund resultierte das erste Gegentor aus einer kurz ausgeführten Ecke des BVB, Mats Hummels traf seinerzeit per Kopf. Mit dem verletzten Brooks (1,93 Meter) und Jens Hegeler (1,93 Meter), der aktuell nur Reservist ist, fehlen den Berlinern die beiden längsten Spieler derzeit auf dem Feld.

Der aktuell als Innenverteidiger aufgebotene Lustenberger (1,80 Meter) ist ebenso nicht sonderlich groß gewachsen wie auch die zentralen Mittelfeldspieler Vladimir Darida (1,71 Meter) und Per Skjelbred (1,75 Meter) oder die Offensivkräfte Valentin Stocker (1,79 Meter), Genki Haraguchi (1,77 Meter) und Alexander Buamjohann (1,78 Meter). Dennoch sagt auch Manager Michael Preetz: "Fehlende Länge kann man durch Cleverness wettmachen. Ich muss in der Luft nicht unbedingt an den Ball kommen – aber ich muss dafür sorgen, dass mein Gegenspieler auch nicht drankommt."

Steffen Rohr