Bundestrainer Joachim Löw änderte seine Startelf gegenüber der 2:3-Niederlage am Samstag gegen England auf fünf Position: Für Neuer stand ter Stegen im Tor, Rudy spielte für Can, Mustafi, Draxler und Götze für Khedira, Reus und Gomez. Zudem stellte Löw auf ein 3-6-1 um, wobei Rudy und Hector auf den Außenbahnen die Dreierkette unterstützten.
Italiens Coach Antonio Conte, der mit seinem Team im vergangenen Testspiel 1:1 gegen Spanien gespielt hatte, verordnete seiner Mannschaft eine sehr abwartende Ausrichtung. Das 3-4-3 war allenfalls auf dem Papier offensiv.
"In den Testspielen", hatte Müller nach der Partie gegen England zugegeben, "hat man bei uns selten den Eindruck, dass wir an die 100 Prozent rankommen." Auch gegen Italien brauchte das Team rund zehn Minuten, um ins Spiel zu finden. Dann gab Löws Mannschaft den Ton in der Allianz-Arena an. Draxler bot sich die erste Schusschance von der Strafraumkante, Buffon parierte mühelos (12.).
Götze trifft per Kopf zum 2:0
Das DFB-Team war Herr der Lage, hatte ein deutliches Plus in puncto Ballbesitz - und ging nach 24 Minuten durch Kroos' Schuss von der Strafraumkante verdient in Führung. Die Squadra Azzurra trat in der Offensive kaum einmal in Erscheinung, ter Stegen musste im ersten Abschnitt kein einziges Mal parieren. Auf der anderen Seite lag das Leder kurz vor der Pause ein zweites Mal im Netz: Nach Müllers Flanke hatte Götze eingenickt (45.) - 2:0, der Pausenstand.
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Nach dem Seitenwechsel steigerte sich Italien und war präsenter im Mittelfeld. Deutschland zog sich etwas zurück und ließ die Gäste gewähren - allerdings ohne die Kontrolle an die Südeuropäer abzutreten. Löws Team dominierte weiter das Geschehen und legte nach knapp einer Stunde den dritten Treffer nach: Hector schloss eine feine Kombination von Draxler und Götze mit seinem ersten Länderspieltor ab - 3:0 (59.).
Özil bewahrt die Nerven
Nach dem dritten Treffer flaute das Tempo ab - auch bedingt durch zahlreiche Wechsel, die Joachim Löw und Antonio Conte vollzogen. Trotzdem kam die DFB-Elf noch zum vierten Tor: Özil bewahrte vom Elfmeterpunkt aus die Nerven und verlud Buffon, der zuvor Rudy gefällt hatte (75.). Acht Minuten später kam Italien noch zum Ehrentreffer: Rüdiger fälschte El Shaarawys Schuss entscheidend ab (83.) und verhinderte so den höchsten Sieg der Geschichte gegen die Squadra Azzurra. 1939 hatte Deutschland 5:2 gegen die Südeuropäer gewonnen.
Mit dem Sieg hat Deutschland nach der bitteren Pleite gegen England Wiedergutmachung betrieben. Im nächsten Test trifft Löws Team am 29. Mai (17.45 Uhr, in Augsburg) auf die Slowakei und am 4. Juni auf Ungarn (18 Uhr, in Gelsenkirchen). Italien spielt am 29. Mai gegen Schottland und am 6. Juni gegen die finnische Nationalelf.