Nationalelf

Vom Brennpunkt in die DFB-Elf

Spätstarter Jermaine Jones

Vom Brennpunkt in die DFB-Elf

Jermaine Jones bewies in der Nationalmannschaft Geduld

Bewies Geduld und wird gegen England belohnt: Der Schalker Jermaine Jones. imago

"Aufgewachsen in Frankfurts Brennpunkt Bonames lernte Jermaine Jones schon sehr früh, sich durchzukämpfen. Wer ihn auf dem Spielfeld sieht, weiß, der Mann kennt keine Angst. Sein bedingungsloser Einsatz hat ihm schon manche Verletzung eingebracht, ist aber gleichzeitig der Garant für seinen Erfolg. Geprägt ist Jermaines Spiel durch die härteste Fußballschule überhaupt: Die Straße." So ist es zumindest auf seiner Webseite zu lesen.

Beim SV Bonames begann er auch 1988 seine Karriere als Fußballer auf dem Rasen. 1995 landete Jones schließlich bei der Eintracht. 2004 wechselte er zu Bayer Leverkusen, wurde dort aber nicht glücklich und kam kaum zum Zug, so dass er ein Jahr später wieder zurückkehrte und mit den Hessen 2005 den Aufstieg feierte. Im vergangenen Jahr folgte der Wechsel ins Ruhrgebiet zu Schalke 04.

Durchbruch auf Schalke

Jermaine Jones

Jermaine Jones auf seiner Homepage.

In Gelsenkirchen spielte sich Jones gleich in der ersten Saison ins Team und absolvierte 30 Spiele. Dies blieb auch Joachim Löw nicht verborgen. Im Freundschaftsspiel gegen Österreich gab Jones im Februar sein Debüt, als er in der 82. Minute für Hitzlsperger eingewechselt wurde. Die EM fand dann allerdings ohne ihn statt. In der Vorbereitung war Jones noch dabei, ehe er aussortiert wurde und nur Zuschauer blieb.

Von der Tribüne auf den Rasen

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Jones zeigte Geduld und einen langen Atem - zuletzt, als er bei den beiden Qualifikationsspielen gegen Russland und Wales nur auf der Tribüne saß - und jetzt wird er belohnt. Derzeit hat der Mittelfeldspieler Torsten Frings und Thomas Hitzlsperger den Rang abgelaufen und darf sich auf sein Debüt in der Startelf freuen. "Er hat sich in den jüngsten Trainingseinheiten hervorragend präsentiert und sehr engagiert gezeigt. In der Vergangenheit hat er sich immer sehr sportlich verhalten. Ich freue mich persönlich, dass er in so einem tollen Spiel eine Chance erhält", meinte Teammanager Oliver Bierhoff.

Obwohl es für Jones erst das dritte Länderspiel sein wird, gehört er zu den Oldies und ist der Drittälteste im aktuellen Kader. Gegen die "Three Lions" darf er jetzt beweisen, dass "die härteste Fußballschule der Welt" über Umwege bis in die Nationalmannschaft führen kann.