Angesprochen auf die vom Spiegel veröffentlichte Absichtserklärung aus dem Football-Leaks-Dokumentenschatz zur Gründung einer Super League, die an Real Madrid adressiert und für November 2018 terminiert war, sagte van Praag: "Es mag dieses Schriftstück geben, aber ich bin zu hundert Prozent sicher, dass es keine Super-League-Pläne für 2021 mehr gibt. Ich habe die Klubvertreter bei unserer Sitzung vergangenen Mittwoch gefragt und sie haben mir versichert, dass es keine Verhandlungen gibt." Auch Michael Gerlinger, Justiziar des FC Bayern, sei in Nyon vor Ort gewesen und habe dies versichert.
"Eine Drohung, aber nicht von Bayern"
Überhaupt sei Real die Triebfeder einer möglichen Super League gewesen, nicht der deutsche Rekordmeister: "Es war eine Drohung, aber nicht von Bayern München, sondern von Real Madrid. Und zwar eine schwere. Man benutzte da Worte, die ich nicht wiederholen möchte." Glaubt man van Praag, so habe Karl-Heinz Rummenigge, damals Vorsitzender der mächtigen europäischen Klubvereinigung ECA, die Wogen geglättet: "Ich schwöre: Rummenigge hat alles unternommen, um die Sache zu normalisieren, um Klubs und UEFA an den Tisch zu bekommen. Karl-Heinz Rummenigge hat niemanden verraten, sondern alles getan, um die Fußballfamilie zusammenzuhalten."
Im Juli 2016 hatte die UEFA van Praag als Mitglied der Klubkommission zu Verhandlungen nach München geschickt, dort habe Rummenigge Vorschläge gemacht. "Wenn wir darüber sprechen, ist die Super League vom Tisch", habe Rummenigge damals gesagt.
Was van Praag zu Gianni Infantinos Verhandlungen in Sachen Financial Fairplay mit Paris St. Germain und Manchester City sagt und zu der jüngsten Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung, wonach der FIFA-Präsident den Verkauf zahlreicher Rechte des Weltverbands plant, lesen Sie in der Montagsausgabe des kicker.