WM

"Schande für den Fußball": Neymar und der Aufschrei - Superstar der Brasilianer bemängelt mexikanisches Verhalten

Superstar der Brasilianer bemängelt mexikanisches Verhalten

"Schande für den Fußball": Neymar und der Aufschrei

Ein lauter Aufschrei: Neymar krümmt sich nach einem Tritt eines Gegenspieler lange am Boden.

Ein lauter Aufschrei: Neymar krümmt sich nach einem Tritt eines Gegenspieler lange am Boden. Getty Images

Bei weit über 30 Grad Celsius musste Brasilien im WM-Achtelfinale gegen Mexiko ( 2:0 ) alles reinlegen, defensiv diszipliniert agieren, geduldig bleiben und auf Chancen lauern. Das gelang - speziell dank Antreiber Neymar. In einem schweren Spiel gegen bissige Mexikaner erzielte der "Man of the match" das 1:0 selbst und bereitete das 2:0 von Roberto Firmino vor. Sein passender Kommentar im Anschluss: "Wir mussten leiden, es war sehr schwer. Doch die Mannschaft ist für dieses tolle Spiel zu beglückwünschen. Man muss auch mal etwas einstecken können, das haben wir gezeigt. Wir haben eine hervorragende Abwehr, das ist unser Rückhalt."

Letztlich passierte also das, womit ohnehin zu rechnen war: Brasilien, das obendrein mit nun 228 Treffern bei Weltmeisterschaften den ewigen Torrekord von Deutschland (226) knackte, zog als klarer Favorit weiter und steht zum siebten Mal in Folge (!) im WM-Viertelfinale. Der Traum vom sechsten Titel ("Hexacampeão") lebt weiter.

Der Tritt

Im Netz und vor allem auf Social Media war allerdings längst etwas anderes Thema - und zwar die heiß diskutierte Szene aus der 71. Minute: Neymar sank hier nach einem Zweikampf an der Auslinie zu Boden, in dessen Folge Schiedsrichter Gianluca Rocchi (Italien) auf Einwurf Mexiko entschied. Neymars Gegenspieler Miguel Layun wollte das Spiel schnell machen und sich den Ball greifen. Dabei stieg der Ex-Profi des FC Porto und kommende Spieler des FC Sevilla dem brasilianischen Superstar auf den Knöchel - und provozierte so einen Aufschrei Neymars sowie der gesamten brasilianischen Ersatzbank. Neymar krümmte sich im Anschluss lautstark vor Schmerz und ausdauern am Boden, legte sich die Hand vors Gesicht und ließ sich seinen Fuß von den Ärzten behandeln wie mit Spray kühlen.

Und auch wenn sich ein absichtlicher Tritt von Layun trotz Videostudie sicherlich nicht einfach nachweisen lässt: War das Rot für Layun? Oder übertriebene Schauspielerei von Neymar? Gelb für beide? Die Antwort des Referees: Einwurf Mexiko sowie ein paar Worte an Neymar und brasilianische wie mexikanische Offizielle.

Neymar stichelt gegen Mexiko

Neymar selbst nahm es jedenfalls hin, legte in der Folge quickfidel das entscheidende 2:0 auf - und hatte als strahlender Sieger hinterher seine eigene Sicht der Dinge parat. "Der Tritt war unsportlich", behauptete Neymar, ohne dabei seine Reaktion zu kommentieren. Stattdessen folgte noch ein Seitenhieb auf die Mexikaner: "Sie haben schon vor dem Spiel zu viel gemeckert. Jetzt fahren sie nach Hause."

"Negativbeispiel für Kinder": Breitseite für Neymar

Neymar

Mit Brasilien obenauf: Neymar, der auf sportlicher Ebene vollends überzeugt hat. imago

Das alles brachte Mexikos Trainer Juan Carlos Osorio offenbar erst recht auf die Palme. Denn dieser kritisierte die Schauspieleinlage von Brasiliens Superstar Neymar in der 71. Minute des WM-Achtelfinals wenig später harsch. "Es ist eine Schande für den Fußball. Es ist ein Negativbeispiel für die Welt, für Kinder und für den Fußball", echauffierte sich der kolumbianische Coach. "Es sollte nicht so viel Schauspielerei vorhanden sein - und das hatte einen großen Einfluss auf uns. Ich denke, wir haben aufgrund der Entscheidungen des Schiedsrichters in der zweiten Halbzeit den Faden verloren. Leider haben wir auch viel Zeit verschwendet wegen eines Spielers. Fußball sollte ein körperlicher Sport sein." Punkt.

mag

Bilder zur Partie Brasilien - Mexiko