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"Wacht auf": Balotellis Appell nach "Blut"-Plakat

Italien gewinnt bei Mancini-Debüt gegen Saudi-Arabien

"Wacht auf": Balotellis Appell nach "Blut"-Plakat

Von allen gefeiert: Mario Balotelli nach seinem Treffer gegen Saudi-Arabien.

Von allen gefeiert: Mario Balotelli nach seinem Treffer gegen Saudi-Arabien. imago

Mit Balotelli soll der italienische Neuanfang gelingen. Und in der Tat bewies der Angreifer seinen Wert. In St. Gallen gewann die Truppe von Neu-Trainer Roberto Mancini gegen die bei der WM in Russland vertretenen Araber mit 2:1 (1:0), bei seinem Comeback nach fast vier Jahren brachte Balotelli Italien in Führung (21.), und das eindrucksvoll: Ein satter 20-Meter-Schuss landete unhaltbar im linken unteren Eck. Andrea Belotti (68.) erzielte das 2:0, der für Leganes in Spanien spielende Mittelfeldspieler Yahya Al Shehri verkürzte (72.).

Für Ärger sorgte ein Fanplakat auf den Rängen. "Mein Kapitän muss italienisches Blut haben!", stand auf einem Banner geschrieben. Angesprochen musste sich Balotelli fühlen. Er ist unter Mancini als Stellvertreter von Kapitän Leonardo Bonucci im Gespräch und könnte in einem der nächsten Testspiele die Spielführerbinde tragen. Balotelli, Sohn ghanaischer Einwanderer, reagierte auf Instagram eindrucksvoll: "Wir sind im Jahr 2018, Jungs", schrieb der 27-Jährige dort: "Schluss damit! Wacht auf! Ich bitte Euch!"

Das Exil ist zu Ende, Super Mario ist wieder da!

La Repubblica über Balotelli

Warme Worte gab's für Balotelli von der Presse: "Das Exil ist zu Ende, Super Mario ist wieder da", schrieb die Tageszeitung La Repubblica. "Er hat großes Talent", sagte Mancini, findet aber auch: "Er könnte noch mehr leisten." Vier Jahre danach gilt die einstige "Skandalnudel" als Hoffnungsträger - für die Mannschaft und Trainer Mancini. Heftige Kritik, die nach der WM in Brasilien am bulligen Stürmer aufgekommen war, scheint vergessen. "Balotelli kehrt zurück und überzeugt seine Fans. Ein Tor, auf das wir vier Jahre gewartet haben. Endlich stellt sich Balotelli in den Dienst der Mannschaft", schrieb die Gazzetta dello Sport.

Saudi-Arabien ist am 8. Juni in Leverkusen letzter Gegner von Weltmeister Deutschland vor dessen Abreise nach Russland. Die zum fünften Mal für eine WM qualifizierten Saudis bestreiten bei der Endrunde am 14. Juni das Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Russland und treffen in der Gruppe A zudem auf Uruguay und Ägypten.

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