2. Bundesliga

St. Paulis "wilder Mob" stürmt aus dem Keller

Abwehrchef Sobiech als Konstante im Abstiegskampf

St. Paulis "wilder Mob" stürmt aus dem Keller

Wild, entschlossen und kampfeslustig: Der FC St. Pauli im Jahr 2017.

Wild, entschlossen und kampfeslustig: Der FC St. Pauli im Jahr 2017. picture alliance

"Heute war das kein schöner Fußball, aber es zählen drei Punkte. Vom Tor aus betrachtet, war das ein wilder Mob, der sich heute in den Kampf gestürzt hat. Das hatten wir uns vorgenommen", lobte Keeper Philipp Heerwagen nach Schlusspfiff. Speziell Kapitän Lasse Sobiech stand für den leidenschaftlichen Einsatz, der Hamburger Abwehrchef warf sich in jeden Zweikampf. "Das ist doch das, was man sich als Abwehrspieler wünscht", konstatierte Sobiech hinterher. Im gesamten Spiel verlor der 26-Jährige nur drei (!) Zweikämpfe, mit 82,4 Prozent gewonnener Duelle war der 1,96-Meter-Hüne der mit Abstand beste Zweikämpfer der gesamten Partie.

Sobiechs Entschlossenheit rang selbst dem Gegner Respekt ab. "Er hat jeden Ball weggenickt", gestand Dynamo-Routinier Andreas Lambertz. Auch St. Paulis Trainer Ewald Lienen war besonders von der Arbeit gegen den Ball angetan: "Dynamo ist nicht leicht zu verteidigen, aber mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich sehr zufrieden." Sobiech ging bei seiner Analyse noch einen Schritt weiter. "Das war heute eine der besten Leistungen in der gesamten Saison. Wir haben es wieder geschafft, die Leidenschaft auf den Rasen zu bringen. Spielerisch können wir das noch besser machen. Um Schönspielen ging es heute aber auch nicht", so der Innenverteidiger.

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Lienen sieht "drei überlebenswichtige Punkte"

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Nach dem zweiten Sieg in Folge, durch den der Kiez-Klub erstmals seit vier Monaten wieder die Rote Laterne abgab, war die Erleichterung greifbar. Lienen fasste dieses Gefühl in Worte: "Das waren drei überlebenswichtige Punkte. Wir wollten endlich auch wieder am Millerntor gewinnen und die Zähler hierbehalten. Die Heimspiele sind im Abstiegskampf extrem wichtig und da müssen wir einfach punkten." Dass St. Pauli aus den ersten drei schweren Begegnungen (gegen die Aufstiegskandidaten Stuttgart und Braunschweig sowie den aufmüpfigen Aufsteiger Dresden) sechs Punkte holen würde, hatten im Winter die wenigsten vermutet.

Vor zwei Wochen waren wir schon fast tot, jetzt sind wir wieder richtig im Rennen.

St. Paulis Trainer Ewald Lienen

Nun soll dieser Trend bestätigt werden, denn es warten die direkten Konkurrenten Bielefeld, Karlsruhe und 1860 München. "Das sind natürlich wichtige Spiele für uns, da dürfen wir nicht nachlassen", forderte Sobiech, dem der Relegationsplatz lange noch nicht reicht. Der Anfang zumindest ist gemacht: "Vor zwei Wochen waren wir schon fast tot, jetzt sind wir wieder richtig im Rennen", schloss Lienen und dachte wohl schon an das ungemütliche Gastspiel auf der Bielefelder Alm am nächsten Sonntag.

msc