U 21

"Meilenstein": Kuntz führt Hrubeschs Weg fort

Deutscher U 21 fehlt ein Sieg zum EM-Ticket

"Meilenstein": Kuntz führt Hrubeschs Weg fort

Geglückter Pflichtspiel-Einstand an der Seitenlinie: U-21-Nationaltrainer Stefan Kuntz.

Geglückter Pflichtspiel-Einstand an der Seitenlinie: U-21-Nationaltrainer Stefan Kuntz. Getty Images

Zweimal zog Kuntz kurz die Mundwinkel nach oben, ehe er seine ersten Eindrücke als Trainer der deutschen U-21-Nationalmannschaft öffentlich kundgab. "Ich verspüre große Freude an der Aufgabe und muss mich beim Team bedanken, dass es mir einen so tollen Einstand beschert hat", brachte der 53-Jährige seine Freude zum Ausdruck. Dafür hatte er auch gute Gründe.

Gerade hatte der ehemalige Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern einen 1:0-Auswärtssieg bei seiner Pflichtspielpremiere in Finnland gefeiert. Gleichzeitig war der hartnäckigste Verfolger Österreich in Russland ausgerutscht (1:1) und hatte der deutschen Mannschaft auf dem Weg zur Europameisterschaft 2021 in Polen zwei Matchbälle serviert.

Deutschland - Vereinsdaten
Deutschland
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EM-Qualifikation U 21 - Gruppenphase, 8. Spieltag
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EM-Qualifikation U 21 - Tabelle - Gruppe 7
Pl. Verein Punkte
1
Deutschland Deutschland
15
2
Österreich Österreich
12
3
Finnland Finnland
9

Ein Sieg bis zur EM - Bestmarke erreicht

"Das war ein Meilenstein, mit dem nächsten Sieg können wir den Sack zumachen", rechnete Flügelflitzer Serge Gnabry, der für das entscheidende 1:0 hauptverantwortlich war, mustergültig vor. Bei zwei ausstehenden Spielen und fünf Punkten Vorsprung genügt den Kuntz-Schützlingen tatsächlich ein Sieg für den sicheren Gruppensieg, alternativ würde auch ein Remis im abschließenden Match in Österreich ausreichen. Bestenfalls schlagen die DFB-Junioren Russland am 7. Oktober in Ingolstadt, um einen ganz heißen Tanz beim Nachbarn aus der Alpenrepublik (11. Oktober in St. Pölten) zu vermeiden.

Dass sich die deutsche U 21 die Butter noch vom Brot nehmen lässt, käme angesichts der reihenweisen souveränen Auftritte einem Wunder gleich. Und das, obwohl sich das Personalkarussell ständig dreht. Aus der Startelf, die im Oktober 2015 Finnland mit 4:0 bezwungen hatte, war im Rückspiel in Seinäjoki nur noch der Wolfsburger Yannick Gerhardt übrig geblieben. Bewährte Kräfte wie Joshua Kimmich, Julian Brandt, Max Meyer oder Leroy Sané haben längst den Sprung in Joachim Löws Auswahl geschafft. Diese hohe Durchlässigkeit unterstreicht, welch gute Arbeit seit Jahren im DFB-Nachwuchs geleistet wird.

Spielbericht

Vorgänger Horst Hrubesch erledigte in der U 21 die Vorarbeit, Stefan Kuntz' Aufgabe ist es jetzt, diese fortzuführen. Zumindest sportlich hat der neue Coach bereits nahtlos daran angeknüpft: In der Qualifikation weist die deutsche Truppe auch nach acht Partien die Maximalausbeute von 24 Punkten aus, Testspiele eingerechnet feierte das Team sogar den zehnten Sieg in Serie und stellte die Bestmarke ein, die zuletzt zwischen August 2011 und September 2012 erreicht wurde.

"Wir wollten die Abwehr etwas höher schieben, damit wir die Räume enger haben. Die defensiven Ideen sind gut aufgegangen", bilanzierte Kuntz das Finnland-Spiel, fand an diesem gelungenen Abend aber tatsächlich noch ein Haar in der Suppe: "Das Ergebnis hätte höher ausfallen können, offensiv gab es noch verbesserungswürdige Dinge." Für die Rolle als Förderer junger Spieler scheint Kuntz also wie gemacht.

mam/dpa