Respekt ließ Löw für den Gegner durchaus erkennen. Regelmäßig verwies er auf der Pressekonferenz auf die Offensivstärke der Oranje-Akteure und die im Team entwickelten Automatismen. Doch das Selbstbewusstsein in die eigenen Fähigkeiten ist natürlich auch da. "Angst haben wir keine, warum sollten wir Angst vor Holland haben?", fragte Löw auf eine dementsprechende Frage eines niederländischen Journalisten zurück. Er erwarte vielmehr eine "offene und interessante Partie".
Und hoffentlich eine mit Miro Klose. Der Lazio-Stürmer ist nach seiner Knieverletzung ins Training eingestiegen. Löw will nun abwarten, ob er die volle Belastung beim Abschlusstraining verträgt. Dann dürfte einem 4-4-2-System mit Gomez und Klose nichts im Wege stehen. So richtig in die Karten wollte er sich aber nicht schauen lassen. Man werde auf jeden Fall wieder mit einer Viererkette spielen, in der Dennis Aogo erneut von Beginn an auflaufen wird. Wie das Bild davor aussieht, wisse er noch nicht genau, Löw versprach aber eine offensive Austrichtung gegen den Erzrivalen. Auch Real-Star Mesut Özil wird wieder von Beginn an mit von der Partie sein. Löw versprach zudem, auf einige Spieler Rücksicht nehmen und früher runter zu nehmen, wenn das Ergebnis es zulässt.
Von einer Art Hassduell wollten aber weder Löw noch Keeper Manuel Neuer etwas wissen. "Die Rivalität hat abgenommen", findet Löw, und Neuer ergänzte: "Wir haben ein gutes Verhältnis zu den Holländern. Die Spieler haben der Bundesliga und Deutschland gutgetan." Doch der Bayern-Keeper weiß auch: "Das waren immer brisante Duelle in der Vergangenheit, und meistens auch auf Augenhöhe."
Ein besonderer Gegner also in Löws besonderem Spiel. Der Bundestrainer wird zum 75. Mal als Hauptverantwortlicher am Spielfeldrand stehen. Ein Faktum, das Löw allerdings relativ kalt lässt. "Die Zahl bedeutet mir nichts. Solche Jubiläen sagen mir nichts, ich beschäftige mich nicht damit", so der 51-Jährige deutlich.
