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Löw-Vertrag: Entscheidung vertagt

DFB: Präsidiumssitzung führt zu keiner Einigung

Löw-Vertrag: Entscheidung vertagt

Bundestrainer Joachim Löw

Seine Zukunft klärt sich erst nach der WM: Bundestrainer Joachim Löw. imago

"Grundsätzlich sind weiterhin beide Seiten an einer Fortsetzung der guten Zusammenarbeit interessiert, aber bei wichtigen inhaltlichen Aspekten konnten wir uns nicht einigen", erklärte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger: "Deshalb sind wir gemeinsam zu dem Ergebnis gekommen, die Verhandlungen nun auszusetzen, um uns ausschließlich auf die WM-Vorbereitung konzentrieren zu können." Spannungen hatte es zuletzt vor allem zwischen Manager Bierhoff und Sportdirektor Matthias Sammer gegeben. Beide nahmen an der Abstimmung des DFB-Präsidiums nicht teil. Beim Kompetenzgerangel war es zuvor vor allem um die Zuständigkeiten für die U21 gegangen.

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Über diese Frage wurde Einvernehmen erzielt. Löw, Sammer und Bierhoff seien sich einig, dass "Rainer Adrion als Trainer die Hauptverantwortung trägt und von allen die uneingeschränkte Unterstützung erhält", hieß es in der Erklärung des DFB. Löw sei zugesichert worden, dass er bei der Wahl des U21-Trainers auch künftig das letzte Wort hat. Sammer wird die Juniorenauswahl des DFB wie bisher unterstützen, Bierhoff bleibt für den administrativen Teil verantwortlich.

Während sich, was die Kompetenzen für die U21 betrifft, eine klare und einvernehmliche Lösung erarbeiten ließ, sind bei den Gesprächen im Januar für uns überraschend neue Vorstellungen entwickelt worden, die aus der Sicht des DFB-Präsidiums zum Teil auch im Blick auf die Satzung nicht zu akzeptieren sind.

Dr. Theo Zwanziger, DFB-Präsident

Alle Probleme sind damit jedoch nicht gelöst, wie Zwanziger erläuterte: "Während sich, was die Kompetenzen für die U21 betrifft, eine klare und einvernehmliche Lösung erarbeiten ließ, sind bei den Gesprächen im Januar für uns überraschend neue Vorstellungen entwickelt worden, die aus der Sicht des DFB-Präsidiums zum Teil auch im Blick auf die Satzung nicht zu akzeptieren sind. Ein Alternativvorschlag des DFB fand nicht die Zustimmung der sportlichen Leitung. Deshalb setzen wir die Gespräche nicht fort."

Eine Tatsache, die von allen Seiten bedauert wird. "Wir hätten die Vertragsverlängerungen gerne schnell im Vorfeld der WM geklärt. Aber wir akzeptieren die Entscheidung des Präsidiums und konzentrieren uns mit unverändertem Engagement auf die Vorbereitung der WM", meinte Teammanager Bierhoff. DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach erklärte: "Es ist auch unsere Absicht gewesen, zum jetzigen Zeitpunkt für klare Vertragsverhältnisse über die WM 2010 hinaus zu sorgen. Auf der anderen Seite ist die Situation jetzt vergleichbar mit der von 2006, als Jürgen Klinsmann Bundestrainer war." Dieser hatte sich nach der WM dazu entschlossen, seinen Vertrag nicht zu verlängern.