Bundesliga

Ancelotti: "Ich benötige keine Ratschläge"

München: Trainer zur Müller-Diskussion

Ancelotti: "Ich benötige keine Ratschläge"

Es gibt auch weiterhin keine Startelf-Garantie: Thomas Müller wird nicht immer spielen.

Es gibt auch weiterhin keine Startelf-Garantie: Thomas Müller wird nicht immer spielen. imago

Müller ist für den FC Bayern und seine Fans eine Identifikationsfigur. Deshalb wird bei ihm immer etwas genauer hingeschaut. In Bremen schmorte Müller in der Bundesliga jüngst 73 lange Minuten auf der Bank. Danach ließ er seinem Ärger freien Lauf. "Ich weiß nicht genau, welche Qualitäten der Trainer sehen will, aber meine sind scheinbar nicht hundertprozentig gefragt", sagte er Richtung Ancelotti. Bei der Nationalmannschaft, die Müller zwei Mal als Kapitän aufs Feld führte, erhielt er Unterstützung von Bierhoff. Müller sei einzigartig. "Ich hoffe, dass Bayern bewusst ist, dass er eine Identifikationsfigur des Vereins ist. Ich wünsche mir, dass man sagt, er muss spielen." Im Interview mit dem kicker sagte Keeper Manuel Neuer: "Ich finde es okay, wenn Müller Ansprüche formuliert." Und auch Lothar Matthäus mischte sich ein.

Ich danke allen Leuten, die mir Ratschläge geben, aber ich benötige keine Ratschläge.

Carlo Ancelotti
Spielersteckbrief T. Müller
T. Müller

Müller Thomas

- Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayer 04 Leverkusen Bayer 04 Leverkusen
70
2
Bayern München Bayern München
60
3
VfB Stuttgart VfB Stuttgart
56

Und was sagt Ancelotti eigentlich dazu? Er habe das alles gehört, insbesondere Bierhoff hat er vernommen. "Ich danke allen Leuten, die mir Ratschläge geben", sagte Ancelotti auf der Pressekonferenz am Freitag und schob hinterher, "aber ich benötige keine Ratschläge. Ich weiß, was ich tue. Aber ich möchte mich bei Bierhoff und den anderen bedanken. Aber ich möchte sagen: 'Don't worry'".

Mit der öffentlichen Kritik vom Spieler selbst hat Ancelotti kein Problem. "Natürlich ist er nicht glücklich, wenn er nicht spielt. Damit habe ich viel Erfahrung, auch weil ich selbst ein Spieler war. Ich war auch nicht glücklich, wenn ich nicht gespielt habe", zeigt er Verständnis. "Es ist mit lieber einen Spieler zu haben, der unglücklich ist, als einen Spieler der glücklich darüber ist, auf der Bank zu sitzen. Das ist normal." Müller sei professionell, er spreche täglich mit ihm und versicherte: "Wir haben kein Problem."

Ich kann niemand eine Startelf-Garantie geben. Keiner ist gesetzt. Das gilt auch für Müller.

Carlo Ancelotti

Auch Müllers besondere Rolle als Identifikationsfigur des Vereins schützt ihn indes nicht. "Er ist ein wichtiger Spieler für uns und ich weiß über seine Geschichte Bescheid" sagt Ancelotti und erklärt: "Aber wir haben hier viele wichtige Spieler. Ich kann nicht die ganze Saison mit elf Spielern bestreiten, es wird immer eine Rotation geben. Manchmal wird Müller spielen, manchmal wird er auf der Bank sitzen. Wenn alle fit sind, müssen sogar leider einige Spieler auf die Tribüne."

Außerdem rechnete der Italiener noch vor, dass Müller 73 Prozent aller Partien bestritten habe. "Ich kann niemand eine Startelf-Garantie geben. Keiner ist gesetzt. Das gilt auch für Müller."

Und die Situation für Müller wird nicht unbedingt besser. Ancelotti hat die Qual der Wahl, denn erstmals steht ihm auch James nach seiner Verletzung zur Verfügung. Und James war ein erklärter Wunschspieler Ancelottis. Immerhin gibt es in den nächsten Wochen reichlich Spielzeit, stehen doch sieben Spiele in drei Wochen an.

tru