DFB-Pokal

Heidel zu Meyer: "Wir schicken ihn doch nicht weg"

Schalke und die Nebensache Pokalspiel

Heidel zu Meyer: "Wir schicken ihn doch nicht weg"

Transfermarkt immer im Blick: Schalkes Manager Christian Heidel.

Transfermarkt immer im Blick: Schalkes Manager Christian Heidel. imago

Mit einer überraschenden Personalentscheidung stieg Schalkes Trainer Domenico Tedesco in die Pressekonferenz vor dem kommenden Pokalspiel ein: Höwedes ist nach sechs Jahren nicht mehr Kapitän des FC Schalke und muss die Binde an Torhüter Ralf Fährmann abgeben.

Neben Fährmann werden dem Mannschaftsrat der neue Vize-Kapitän Leon Goretzka, Guido Burgstaller, Naldo und auch Höwedes angehören.

Spielersteckbrief Höwedes
Höwedes

Höwedes Benedikt

Tedesco: Aufstellung nach Leistung

Tedesco machte eine klare Ansage, dass niemand unter ihm einen Freifahrtschein erhält: "Eine Garantie hat im Kader keiner. Wir haben einen gesunden Konkurrenzkampf, den kannst du nur bestehen, wenn du fit bist." Dementsprechend wird der 31-Jährige auch am Montag in Berlin aufstellen. Angesprochen auf die Rolle Max Meyers, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft, sagt Tedesco: "Die Rolle von Max Meyer ist die eines Spielers, der Gas gibt, im Kader ist und um einen Startelfplatz kämpft. Er hat eine normale Rolle." Es entscheide immer ausschließlich die aktuelle Form auf dem Platz, ob ein Akteur spiele oder nicht. So auch im Pokal am Montag. Am Sonntag findet das Abschlusstraining statt. Erst "dann werde ich den Kader nach Leistung nominieren".

Heidel versteht die Aufregung um Meyer nicht: "Weil der Vertrag von Max ausläuft, schicken wir ihn doch nicht weg. Er hat unser Angebot abgelehnt und das ist legitim", erklärt der ehemalige Mainzer. "Jeder Vertrag läuft irgendwann aus", sagt Heidel und betont, dass es nur um eine Ablöse zu erzielen keine Gespräche gebe, wie "du musst den Verein verlassen", so etwas sei "unredlich". Selbiges gelte auch für Goretzka, dessen Kontrakt ebenfalls nach der Saison endet. Allerdings müsse "das ja nicht so bleiben", sagt Heidel.

Sam und Avdijaj beschäftigen sich ernsthaft mit einem Vereinswechsel

Bei Meyer zeichnet sich also vorerst kein Wechsel ab, andere Spieler hingegen könnten noch gehen beziehungsweise kommen, wie Heidel verriet. "Ich habe mal gelernt, im Fußball-Geschäft soll man nie 'Nie' sagen", so Heidel. "Wenn ich jetzt sage, es kommt keiner, kann das morgen anders sein. Stand jetzt ist, dass kein Neuzugang geplant ist. Unser Kader ist gut und breit aufgestellt." Im Fall Abdul Rahman Baba müsse man abwarten. "Bei Baba sind einige Dinge nicht hundert Prozent geklärt. Sollte er erst in drei Monaten spielen können, würde es keinen Sinn machen, ihn jetzt zu holen", sagt der Manager. Mit dem Spieler und Chelsea sei man "im Kontakt".

Auf der anderen Seite gebe es mit Sidney Sam und Donis Avdijaj "zwei Spieler, die sich ernsthaft mit einem Vereinswechsel beschäftigen", verrät Heidel. "Falls die beiden wechseln sollten, ist bei Donis eher eine Ausleihe, bei Sam eher ein vollständiger Wechsel ein Thema." Bei Bernard Tekpetey sei zudem eine Ausleihe denkbar. "Wir müssen uns die Frage stellen: Ist es besser, ihn ein Jahr auszuleihen, oder geht man das Risiko ein, dass er hierbleibt? Es gibt schon eine Tendenz."

Gegen BFC Dynamo wohl noch ohne Schöpf und Embolo

Mit Blick auf Montag kann Tedesco aus dem Vollen schöpfen. Alle seien zu 100 Prozent fit, wobei "fit" nicht mit "einsatzbereit" zu verwechseln sei. Daher werde man wohl Schöpf und Embolo noch nicht in den Spielkader berufen. Die Vorfreude auf den ersten "echten Test" ist für den S04-Coach "riesengroß". "Wir haben als Team in den vergangenen sechs Wochen gut und intensiv gearbeitet. Nun bin ich froh, dass es endlich losgeht."

Ein Selbstläufer werde das Spiel in Berlin aber nicht. "Der BFC ist ein Team, das schnell nach vorne spielt und viele Flanken auf die großen Spieler in der Box schlägt. Die Berliner werden gemeinsam mit ihrem Publikum alles geben. Ich erwarte deshalb einen heißen Tanz", so Tedesco.

kid