Confederations Cup

Santos' flammender Appell für Cristiano Ronaldo im Zuge dessen Steueranklage und angedeuteten Wechselabsichten - potenzielle Interessenten sollen Manchester United und Paris Saint-Germain sein, eventuell auch Milan

Nationaltrainer Portugals vertraut voll und ganz auf CR7

Santos' flammender Appell für Cristiano Ronaldo

Schieflage? Cristiano Ronaldo liebäugelt dem Vernehmen nach mit einem Abgang aus Madrid.

Schieflage? Cristiano Ronaldo liebäugelt dem Vernehmen nach mit einem Abgang aus Madrid. imago

Cristiano Ronaldo soll nach einer Anzeige der Staatsanwaltschaft in Spanien zwischen 2011 und 2014 gut 14,7 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben. CR7 ließ die Anschuldigungen über seine Anwälte und Manager vehement zurückweisen, zeigte sich in Russland im Zuge der Vorbereitung auf den Confed Cup sichtlich erzürnt, postete bei Instagram ein Bild mit dem Zeigefinger auf dem Mund, fühle sich laut spanischen Medien sowie Experten aus dem Umfeld von seinem Klub Real Madrid im Stich gelassen und möchte dem Vernehmen nach den Verein im Sommer verlassen .

Das aktuelle Dauerthema überschattet natürlich auch die sportliche Vorbereitung des amtierenden Europameisters auf das erste Spiel beim Confed Cup am Sonntag (17 Uhr) gegen Mexiko - und nervt vor allem Trainer Fernando Santos merklich. Schon bei der zweiten Frage nach Cristiano Ronaldo hatte der Coach endgültig genug. "Es ist die letzte Antwort, die ich zu Cristiano geben werde", sagte der 62-Jährige und blickte kurz mit zusammengepressten Augen in den komplett gefüllten Presseraum der Kasan Arena. "Wir repräsentieren Portugal beim Confederations Cup, darauf wollen wir uns konzentrieren."

Spielersteckbrief Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo

Dos Santos Aveiro Cristiano Ronaldo

Trainersteckbrief Santos
Santos

Santos Fernando

Confederations Cup - Vorrunde, 1. Spieltag
mehr Infos
Confederations Cup - Tabelle - Gruppe A
Pl. Verein Punkte
1
Russland Russland
3
2
Mexiko Mexiko
1
Portugal Portugal
1

Ich lege meine Hand für ihn ins Feuer, für seine Integrität als Mann und als Athlet.

Portugals Nationaltrainer Fernando Santos

Dennoch ließ es sich Santos nicht nehmen, das Wort für seinen Schützling zu ergreifen. "Ich kenne ihn viele Jahre, ich war sein letzter Coach, als er Portugal als 18-Jähriger verließ", sagte der Europameister-Trainer von 2016 in einer vehementen Rede. "Ich lege meine Hand für ihn ins Feuer, für seine Integrität als Mann und als Athlet. Ich würde alles für ihn tun, ich vertraue ihm zu 100 Prozent." Auch Torwart Rui Patricio bekräftigte, Cristiano Ronaldo sei "zu hundert Prozent" konzentriert. "Er wird einen großartigen Confed Cup spielen und dem Team helfen."

400 Millionen für den 406-Tore-Mann?

An den sportlichen Fähigkeiten gibt es auch keine Zweifel - und sollten die Berichte aus Spanien stimmen, dann könnte sich CR7 bereits für einen neuen Klub im Nationaltrikot Portugals warmschießen. Sollten sich die Medienberichte über einen angekündigten Abgang bei Champions-League-Sieger Real Madrid bewahrheiten, würde der 32-Jährige in diesem Sommer zum gejagten Objekt werden.

Fernando Santos und Cristiano Ronaldo

Kennen und schätzen sich: Fernando Santos und Cristiano Ronaldo. imago

Für eine Verpflichtung müssten derzeit gehandelte Interessenten wie Paris St. Germain oder Manchester United die mit Abstand höchste Transfersumme der Geschichte bezahlen. Eine Milliarde Euro - das ist die derzeit vertraglich festgeschriebene Ablösesumme, für die der Superstar aus seinem bis 2021 gültigen Vertrag herausgekauft werden kann. Die Madrider Sportzeitung "Marca" rechnete am Samstag jedoch vor, dass ein möglicher Transfer realistisch "nur" 400 Millionen Euro im Gesamtpaket kosten würde. Für 200 Millionen sei Real demnach bereit, seinen absoluten Rekordtorschützen (394 Pflichtspiele, 406 Tore, 111 Assists) ziehen zu lassen. Für einen Vierjahresvertrag werden an Gehalt pro Jahr offenbar weitere 50 Millionen Euro fällig.

Ist Milan "jederzeit bereit"?

"Wir sind jederzeit bereit, mit Real-Präsident Florentino Perez über Ronaldo zu sprechen. Aber nicht zu dem Preis von 400 Millionen Euro", äußerte sich inzwischen Massimiliano Mirabelli, der Sportdirektor des italienischen Klubs Milan, zur derzeit hochspannenden Causa Cristiano Ronaldo. Die Rossoneri werden deswegen ins Gespräch gebracht, weil sie nach kürzlich erfolgter chinesischer Übernahme ähnliche Preise wie die in erster Linie gehandelten Verein ManUnited oder PSG zahlen könnten.

mag/dpa