Nationalelf

Southgate: Von der Insel zum "besten Team der Welt"

Nationaltrainer um Selbstvertrauen bemüht

Southgate: Von der Insel zum "besten Team der Welt"

Hat große Pläne mit der englischen Nationalelf: Cheftrainer Gareth Southgate.

Hat große Pläne mit der englischen Nationalelf: Cheftrainer Gareth Southgate. Getty Images

Nach vier ungeschlagenen Spielen als Interimstrainer wurde Southgate Ende November offiziell zum Nationalcoach der Three Lions ernannt . Nun folgt in Dortmund sein Einstand als Cheftrainer, den der 46-Jährige als Auftakt für etwas Großes verstanden wissen will. "Ich möchte aus diesem Spiel viele Lehren ziehen. Es ist der Beginn eines länger angelegten Prozesses", sagte der ehemalige Profi und Nationalspieler am Dienstag. Southgate machte klar, einiges umkrempeln zu wollen. Er wolle "neue Ideen und neue Denkweisen" etablieren, denn schließlich sei der englische Fußball im Vergleich zu anderen Sportarten seit Jahren hinter den nationalen Erwartungen zurückgeblieben. Es gelte deshalb anzuerkennen, dass andere Länder dem "Mutterland des Fußballs" weit voraus sind.

Wir müssen nun von dieser Insel herunterkommen und woanders lernen. Wir können stärker als andere sein, dafür müssen wir aber hart arbeiten.

Gareth Southgate
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Was das für ihn bedeutet, machte der Nationaltrainer an einem bildlichen Vergleich deutlich: "Wir sind auf einer Insel. Wir müssen nun von dieser Insel herunterkommen und woanders lernen. Wir können stärker als andere sein, dafür müssen wir aber hart arbeiten." Am Ende hätte seine Mannschaft so die Chance, zur "besten der Welt" zu werden.

Einen ersten Schritt dazu sieht Southgate darin, sich mit schmerzhaften Niederlagen auseinanderzusetzen. Dass es ihm damit ernst ist, bewies er im Vorfeld des Länderspiels gegen Deutschland und sparte seine Vergangenheit nicht aus: Den englischen Nationalspielern zeigte er seinen bitteren Elfmeter-Fehlschuss im Halbfinale der Europameisterschaft 1996 in England gegen Deutschland, der das Aus der "Three Lions" zur Folge hatte. "Er wollte uns zeigen, wie weit er seitdem gekommen ist", erklärte Nationalstürmer Jamie Vardy.

Jones reist verletzungsbedingt ab - Sterling fraglich

Abseits aller Visionen musste sich Southgate vor dem Spiel gegen Deutschland allerdings auch mit kleineren Personalsorgen befassen: Phil Jones reiste am Dienstag zurück zu seinem Klub Manchester United. "Er hat sich eine Verletzung zugezogen, von der wir nicht glaubten, dass wir sie bis Mittwoch behandeln können", sagte Southgate. Eine Pause könnte derweil Manchester Citys Raheem Sterling erhalten, der zuletzt in zwei intensiven Spielen gegen Monaco (1:3) und Liverpool (1:1) zum Einsatz gekommen war. Mit Blick auf das Qualifikationsspiel gegen Litauen am kommenden Wochenende in Wembley kündigte Southgate an: "Wir müssen abwägen, was gut für Mittwoch und für Sonntag ist."

Auch wenn der Respekt vor dem amtierenden Weltmeister Deutschland groß ist, bemühte sich Southgate um eine gesunde Portion Selbstbewusstsein: "Wir respektieren den Gegner, aber es ist unser Job, herauszufinden, wie wir ihn schlagen können."

pau/dpa