Champions League

"Ich brauche Gladiatoren": Ranieris martialischer Vorstoß

Leicester hofft in der Königsklasse auf Schub für die Liga

"Ich brauche Gladiatoren": Ranieris martialischer Vorstoß

Zwei Fäuste für ein selten gewordenes Halleluja? Leicester-Coach Claudio Ranieri sehnt ein Erfolgserlebnis herbei.

Zwei Fäuste für ein selten gewordenes Halleluja? Leicester-Coach Claudio Ranieri sehnt ein Erfolgserlebnis herbei. imago

Eigentlich hat Leicester City ganz andere Sorgen: In der Liga verloren die Foxes das eminent wichtige Kellerduell gegen Swansea (0:2) , rutschten so noch tiefer in den Abstiegssumpf hinein (nur noch ein Punkt Vorsprung auf Platz 18). Wenig später musste der amtierende englische Meister auch noch im FA Cup die Segel streichen, die Hürde des Drittligisten Millwall war zu hoch . Beim 0:1, das trotz Überzahl und mehrerer klarer Torchancen zustande kam, stand ein gewisser Ron-Robert Zieler zwischen den Pfosten.

Der ehemalige Schlussmann von Hannover 96 wird am Mittwochabend (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) zwar wieder nur sein Reservistendasein pflegen (Stammkraft Kasper Schmeichel startet), dennoch war seine Expertise vor dem Achtelfinal-Hinspiel gefragt. Denn: Mit Ex-Klub Hannover hat Zieler 25 Spiele auf internationaler Bühne gemacht, nur wenige Profis im Leicester-Kader haben dort so viel Erfahrung. "Es ist ein großes Spiel", begann Zieler das Gespräch mit dem hauseigenen TV-Sender: "Wir haben es in der Gruppenphase richtig gut gemacht. Jetzt liegt aber ein schweres Match vor uns. Wir sind unter den letzten 16 in Europa und Sevilla hat sich in den letzten Jahren richtig gemacht."

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Initialzündung im "Bonusspiel"?

Frust-Bewältigung in der Königsklasse? Zieler hofft auf mehr: "Es ist ein Bonusspiel. Ich hoffe, wir können es genießen und ein gutes Ergebnis mit in die nächsten Wochen nehmen." Auch wenn die Andalusier heißblütige Fans im Rücken haben, sieht Zieler die "Qualität", um sich in Sevilla mit einem Erfolgserlebnis einen Schub für den Abstiegskampf zu holen.

Ich denke, dass die Niederlage gut für uns sein kann.

Leicester-Coach Claudio Ranieri über das Aus im FA Cup

"Wir alle wissen, dass wir in der Premier League eine Schippe drauflegen müssen. Vielleicht ist es die richtige Ablenkung, jetzt in der Champions League anzutreten", so Zieler. Für Meistermacher Claudio Ranieri jedenfalls ist der Kuschelkurs vorbei: "Ich brauche Soldaten. Ich brauche Gladiatoren", so die martialische Forderung des Italiener vor dem Hinspiel in Sevilla.

283 Tage nach dem Meistercoup: Vardy & Co. in der Bringschuld

Raus aus dem Schatten der vergangenen Saison? Leicester-Torjäger Jamie Vardy.

Raus aus dem Schatten der vergangenen Saison? Leicester-Torjäger Jamie Vardy. imago

Für den Königsklassen-Debütanten und Ranieri steht am Mittwoch im Ramon Sanchez Pizjuan, exakt 283 Tage nach dem Meistercoup, viel auf dem Spiel. Seit Wochen wird über den Leicester-Coach diskutiert, bei den Fans werden vermehrt Stimmen gegen ihn laut. Der jüngste Tiefschlag im FA Cup soll auf europäischer Bühne helfen: "Ich denke, dass die Niederlage gut für uns sein kann." Ranieri, mit dem Mute der Verzweiflung, meint nämlich, dass seine Mannschaft nach solch einem Spiel ja nur "stärker zurückkommen" kann.

Ob das auch für Leicesters Offensive gilt, die in der Liga mit 24 Toren (drittschlechtester Angriff der Premier League!) bislang schwer enttäuschte, bleibt abzuwarten. In der Abteilung Attacke vertrauen die Foxes vor allem auf Riyad Mahrez, der in fünf CL-Auftritten in dieser Saison vier Treffer beisteuerte - in der Liga zuletzt aber nur noch lustlos wirkte. Von den sechs für die Königsklasse gemeldeten Stürmern haben nur der Ex-Mainzer Shinji Okazaki und Islam Slimani je einmal getroffen. Es wäre also auch die richtige Zeit für Jamie Vardy (24 Treffer in der Meistersaison), seine Premiere auf europäischer Bühne zu feiern.

msc

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