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Ceferin hofft auf weitere Bewerber für EM 2024

UEFA-Exekutive tagt in Nyon

Ceferin hofft auf weitere Bewerber für EM 2024

Hofft noch auf Konkurrenz für Deutschland: UEFA-Präsident Aleksander Ceferin.

Hofft noch auf Konkurrenz für Deutschland: UEFA-Präsident Aleksander Ceferin. imago

Bislang hat sich einzig Deutschland um die Austragung der EM 2024 beworben. Keine ideale Ausgangsposition in den Augen von UEFA-Präsident Ceferin: "Ich hoffe, dass noch jemand anderes dazu kommt." Denn mehrere Kandidaten seien immer gut für den Bewerbungsprozess. Er wolle die deutsche Kandidatur nicht kommentieren, weil sie ihm noch nicht vorliege. "Aber ich weiß, dass die deutsche Infrastruktur gut ist."

Bis zum 3. März müssen die Nationalverbände ihr Interesse an einer EM-Ausrichtung bei der UEFA erklären, eine Woche später verkündet der Kontinentalverband die potenziellen Bewerber. Vor drei Wochen hatte der favorisierte Deutsche Fußball-Bund seine lange angekündigte Bewerbung um die EM 2024 auch offiziell beschlossen.

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Im März vergangenen Jahres hatten Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland angekündigt, sich womöglich gemeinsam um die Gastgeberrolle der Europameisterschaft 2024 oder 2028 bewerben zu wollen. Wegen unzureichender Stadionkapazität wäre diese Kandidatur allerdings zum derzeitigen Zeitpunkt relativ aussichtslos. In Insiderkreisen wird auch mit einer Kandidatur der Türkei gerechnet, die mit der Bewerbung um die EM 2016 Frankreich unterlegen war.

Europa will alle 16 WM-Teilnehmer in unterschiedlichen Gruppen

Von der Europa- zur Weltmeisterschaft: Im Verteilungskampf um Startplätze für das neue Großformat will die UEFA weitere Forderungen stellen. "Jedes europäische Team muss in einer unterschiedlichen Gruppe sein", führte Ceferin aus. "Wir sind zuversichtlich, dass die Qualität für uns spricht und dass alle 16 die nächste Runde erreichen." Von der Weltmeisterschaft 2026 an wird die Teilnehmerzahl nach einem Beschluss des FIFA-Rats von 32 auf 48 angehoben. In der Vorrunde wird es 16 Gruppen mit jeweils drei Teams geben.

Ceferin wiederholte seine Forderung, dass es drei zusätzliche Plätze für Europa geben soll. "Wir sollten realistisch sein", sagte er. "Es ist realistisch, dass wir um mindestens 16 Startplätze bitten." FIFA-Präsident Gianni Infantino will mit der von ihm initiierten Ausweitung vor allem den Anteil Afrikas und Asiens bei einer WM stärken. Voraussichtlich rund um den Kongress des Weltverbands im Mai in Manama wird eine endgültige Entscheidung über die Verteilung der Qualifikationsplätze an die Konföderationen erwartet.

Künftige Amtszeit: drei Wahlperioden à vier Jahre

Das UEFA-Exekutivkomitee hat sich für eine Amtszeitbeschränkung der führenden Fußball-Funktionäre Europas ausgesprochen. Beim Kongress am 5. April in Helsinki sollen die Delegierten über eine künftige Begrenzung auf drei Wahlperioden à vier Jahre für alle Mitglieder des Exekutivkomitees und den Präsidenten abstimmen.

Das entschied die sogenannte UEFA-Regierung unter Cefereins Vorsitz in Nyon. Damit passt der Kontinentalverband seine Regularien an die neuen Statuten des Weltverbandes FIFA an, der eine entsprechende Satzungsänderung für seinen Präsidenten und die Mitglieder des Councils im Vorjahr beschlossen hatte.

DFB-Präsident Reinhard Grindel bewirbt sich in Helsinki um einen Sitz im UEFA-Exekutivkomitee und im FIFA-Council. Er ist einer von 13 Kandidaten für die acht Plätze. Im Kontinentalverband sollen künftig nur noch Funktionäre ins Exekutivkomitee aufrücken können, die auf nationaler Ebene eine Führungsposition als Präsident, Vizechef, Generalsekretär oder Geschäftsführer haben.

Ethische Grundsätze und Prinzipien des Good Governance sollen in den UEFA-Statuten verankert werden. Eine eigene Ethikkommission hat die UEFA im Gegensatz zu FIFA und DFB aber nicht.

Die 13 Kandidaten für das UEFA-Exekutivkomitee

Zbigniew Boniek (Polen), Kairat Boranbayev (Kasachstan), John Delaney (Irland), Armand Duka (Albanien), David Gill (England), Reinhard Grindel (Deutschland), Marios N. Lefkaritis (Zypern), Elkhan Mammadov (Aserbaidschan), Karl-Erik Nilsson (Schweden), Kieran O’Connor (Wales), Michele Uva (Italien), Michael van Praag (Niederlande), Servet Yardimci (Türkei)

aho/dpa