"Ich gucke jetzt nicht auf die Tabelle. Es ist wieder eine schwierige Phase. Wir haben zwar einen breiten Kader, müssen aber viele Ausfälle verkraften. Am Willen und der Leidenschaft liegt es auf keinen Fall", spielte Christian Heidel nach der Partie auf der Webseite des Klubs auf die zahlreichen Ausfälle im Kader an, die sich gegen Freiburg nicht nur auf die Offensive beschränkten: Denn neben den Angreifern Breel Embolo (Sprunggelenk- und Wadenbeinbruch), Klaas Jan Huntelaar (Außenbandanriss im Knie), Franco di Santo (Bauchmuskelzerrung) und Eric Maxim Choupo-Moting (Infekt) fehlten gegen den SCF auch die defensiven Stammkräfte Naldo (Rot-Sperre) und Matija Nastasic (Adduktorenverletzung). Sommerneuzugang Coke (Reha nach Kreuzbandriss) hat noch immer kein Pflichtspiel für S04 absolviert.
Dass diese lange Liste an Ausfällen nicht substanzlos kompensiert werden kann, weiß auch Heidel. "Wir hatten heute neun Spieler von 23 Jahren oder jünger auf dem Feld. Das ist ganz selten, und das darf man nicht vergessen. Jeder von den Jungs macht eine Entwicklung durch, das wird sich irgendwann bezahlt machen. Ich will aber nicht klagen, da müssen wir durch", meinte der Manager der Knappen nicht nur angesichts des Startelfdebüts in der Bundesliga von Fabian Reese (19) oder des Bundesliga-Debüts von Bernard Tekpetey (19) in der Schlussphase der Partie.
Höwedes: "Man darf auch mal unentschieden spielen"
Spielbericht
Nur auf das junge und alles andere als eingespielte Aufgebot wollte Markus Weinzierl das Remis indes nicht schieben und lobte auch den Gegner: "Freiburg war sehr diszipliniert, sehr laufstark - wie wir übrigens auch. Mit unseren Chancen sind wir teilweise fahrlässig umgegangen, haben nicht so viele Lösungen gefunden. Und dann kam das, was in solchen Situationen häufig kommt. Nach dem 0:1 hat meine Mannschaft noch einmal alles probiert. Das konnte jeder im Stadion sehen. Die Jungs haben gefightet und das 1:1 erzielt. Leider ist uns nicht noch ein zweites Tor gelungen", resümierte der Schalker Coach.
Kapitän Benedikt Höwedes verwies in seiner Analyse bezüglich der - gemessen an den eigenen Ansprüchen - derzeit recht tristen Tabellensituation mit Rang elf (18 Punkte) neben der Personallage auch nochmals auf den Beginn der Hauptrunde, als Schalke mit null Punkten aus den ersten fünf Partien gestartet war: "Natürlich laufen wir der Liga durch den schlechten Start weiterhin hinterher. Man darf aber auch mal Unentschieden spielen. Wir müssen viele Ausfälle verkraften, gerade in der Offensive. Fabian Reese hat es gut gemacht, konnte sich jedoch leider nicht belohnen", so der Nationalspieler.
Für die junge Riege der Gelsenkirchener bleibt als Hoffnungsschimmer für die Dienstagspartie in Hamburg (20 Uhr), dass sie bei aller Unerfahrenheit und fehlender Automatismen gegen einen defensiv disziplinierten Gegner dennoch feldüberlegen war (Torschussverhältnis: 17:6).