Keinerlei Fingerspitzengefühl zeigte Schiedsrichter Cüneyt Cakir in der 51. Minute. Lars Stindl stellte gegen Manchester Citys Verteidiger Nicolas Otamendi im Mittelfeld nur den Körper rein - für Cakir gelbwürdig und aufgrund einer bereits in der ersten Halbzeit erfolgten Verwarnung für Stindl in der Konsequenz Gelb-Rot. Damit verlor Gladbach nicht nur seinen Kapitän und Torvorbereiter zum 1:0, sondern den bis dahin agilsten Mann auf dem Feld.
"Lars blockt den Spieler, so etwas passiert 30-mal im Spiel", urteilte Borussias Trainer Andre Schubert und bewertete damit die Schiedsrichterentscheidung durch die Blume als überzogen. Auch der Platzverweis für Manchesters Fernandinho zwölf Minuten später wegen eines taktischen Vergehens an Raffael war "nicht zwingend", insofern sei der Referee immerhin "konsequent in beiden Richtungen gewesen", meinte Schubert.
Rechtsverteidiger Nico Elvedi sagte: "Wir waren froh, dass wir dann nicht mehr in Unterzahl waren, das hat die Sache wieder etwas einfacher gemacht." Auch Torwart Yann Sommer war erleichtert, dass der Platzverweis für Manchester "wieder für eine gewisse Ausgeglichenheit" sorgte. ManCity-Trainer Pep Guardiola zog es vor, die Gelb-Rote Karte für Fernandinho nicht zu kommentieren, was in Kombination mit seiner Mimik als Kritik am Schiedsrichter gewertet werden darf.
"Er ist immens wichtig für die Mannschaft, als Spieler und als Typ"
Die Borussia hat mit dem 1:1 gegen Manchester City die Europa-League-Teilnahme perfekt gemacht, im finalen Gruppenspiel beim FC Barcelona am Nikolaustag geht es demnach in erster Linie darum, sich anständig aus der Königsklasse zu verabschieden. Einen Stindl hätten die Gladbacher im Camp Nou gegen das spanische Starensemble gut gebrauchen können, wie Yann Sommer betonte: "Er ist immens wichtig für die Mannschaft, als Spieler und als Typ."