Nationalelf

"Da macht es mehr Spaß": Hamburg begeistert DFB-Elf

Stimmungshoch im ausverkauften Volksparkstadion

"Da macht es mehr Spaß": Hamburg begeistert DFB-Elf

Von "Zuckerpässen" und fremden Schienbeinschonern: Benedikt Höwedes (#4) und Thomas Müller waren am Samstag zufrieden.

Von "Zuckerpässen" und fremden Schienbeinschonern: Benedikt Höwedes (#4) und Thomas Müller waren am Samstag zufrieden. picture alliance

Die Euphorie rund um den amtierenden Weltmeister ist ungebrochen? Davon war in den vergangenen Monaten nicht immer etwas zu spüren, die DFB-Verantwortlichen beklagten häufiger den mangelnden Zuspruch der Zuschauer. Ganz anders in Hamburg am Samstagabend: Erstmals seit über einem halben Jahr war wieder ein Heimspiel der deutschen Nationalmannschaft ausverkauft. Die 51.299 Zuschauer im Volksparkstadion, in dem sonst der Hamburger SV seine Heimspiele austrägt, trieben die DFB-Elf bedingungslos und lautstark nach vorne. Die Mannschaft bedankte sich beim 3:0 mit einer durchaus überzeugenden Vorstellung. "Es hat richtig Spaß gemacht zu spielen, weil auch richtig Stimmung war", erklärte ein begeisterter Mats Hummels.

Löw: "Toll, vor diesem Publikum zu spielen"

Mit dieser Meinung stand der Innenverteidiger, der mit seinen hervorragenden Diagonalpässen brillierte (Höwedes: "Echte Zuckerbälle"), nicht alleine da. "Es war toll, vor diesem Hamburger Publikum zu spielen", sagte Löw nach seinem 140. Spiel als Bundestrainer. Doppeltorschütze Müller schlug in die gleiche Kerbe: "Kompliment an die Fans, es war eine super Stimmung, da macht es noch mehr Spaß, für Deutschland zu spielen." Am TV-Bildschirm verfolgten am Samstagabend 9,56 Millionen Fans die erste, 10,68 Millionen die zweite Hälfte.

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Wir hätten schon zur Halbzeit höher führen können, haben dann aber zu guten Zeitpunkten die Tore gemacht.

Toni Kroos über das 3:0 gegen Tschechien

Hamburg begeisterte die DFB-Elf, kann Hannover beim Spiel gegen Nordirland am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) da mithalten? Am Samstag waren erst 35.000 der 45.100 Tickets abgesetzt. Die Leistung trug in jedem Fall ihren Teil dazu bei, dass das Volksparkstadion in Begeisterungsstürme versetzt wurde. Vollauf zufrieden waren Löws Schützlinge dennoch nicht. "Wir hätten noch mehr Tore erzielen können", stellte Müller klar. Toni Kroos hätte sich früher Klarheit gewünscht: "Wir hätten schon zur Halbzeit höher führen können, haben dann aber zu guten Zeitpunkten die Tore gemacht." Die von Löw zuletzt angeprangerte Chancenverwertung rückte durch das klare 3:0 wieder ein wenig in den Hintergrund. Gleichwenn Jerome Boateng gestand: "Vielleicht hat ein Tor mehr gefehlt. Aber wir haben sehr gut gespielt, sehr gut kombiniert, haben die Tschechen laufen lassen, hatten viele Abschlüsse."

1 in 8, 4 in 2: Müllers verrückte Statistik

"Er war der Mann des Abends": Doppeltorschütze Thomas Müller.

"Er war der Mann des Abends": Doppeltorschütze Thomas Müller. picture alliance

Erleichterung dürfte sich speziell bei Müller breitgemacht haben. Bereits beim 3:0 gegen Norwegen hatte der Bayern-Angreifer doppelt getroffen, dieses Kunststück wiederholte er nun - und hat mit seinen Treffern 35 und 36 im Nationaldress in der ewigen Torjägerliste Ulf Kirsten (34) überholt. Eine Rolle spielte dabei auch Ex-Nationalspieler Lukas Podolski: "Dass ich Poldis Schienbeinschoner getragen habe, ist ein Spielchen zwischen mir und unserem Zeugwart. Während der EURO hatte ich mal andere drin, dann hat er gesagt, ich muss wieder die von Poldi nehmen, dann geht wieder was." Gesagt, getan. "Thomas Müller ist immer in der Lage, Tore zu erzielen, wenn er denn Chancen hat, und jetzt hat er bei uns einen guten Lauf. Er war der Mann des Abends", lobte Coach Löw. Zum Vergleich: In acht Pflichtspielen für die Bayern in dieser Saison (Liga, DFB-Pokal, Champions League) netzte Müller nur beim 5:0 gegen Rostow in der Königsklasse ein.

Ob der 27-Jährige schon am Dienstag gegen Nordirland wieder so erfolgreich auf die Jagd geht? Löw hofft darauf: "Wir brauchen die gleiche Zielstrebigkeit Richtung Tor, die gleichen Laufwege und die gleiche Passpräzision auch am Dienstag. Nordirland wird wahrscheinlich noch mehr zurückgezogen spielen, die Tschechen haben zumindest phasenweise versucht, früh zu stören. Wir müssen unsere Spielweise genau so zeigen, wenn wir erfolgreich sein wollen", stellte der Bundestrainer im SID-Interview klar. Wenn das klappt, wird es wohl auch was mit dem perfekten Neun-Punkte-Start.

msc