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Arnautovics Ärger über das Zirkustor - Koller zufrieden

Österreich trauert vergebenen Chancen nach

Arnautovics Ärger über das Zirkustor - Koller zufrieden

Im Wiener Fokus: Marko Arnautovic (re.) erzielte beim 2:2 gegen Wales beide Tore.

Im Wiener Fokus: Marko Arnautovic (re.) erzielte beim 2:2 gegen Wales beide Tore. Getty Images

Mit seinen Länderspieltoren Nummer 12 und 13 hatte der frühere Bundesliga-Profi Arnautovic dem Qualifikationsspiel gegen Wales den Stempel aufgedrückt. Und so gebührte ihm auch nach Schlusspfiff das Wort. Zufrieden war der Ex-Bremer trotz seiner Treffer nicht. "Das war natürlich unverdient, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben. Wir waren über 90 Minuten klar - großgeschrieben - die bessere Mannschaft." Gute Leistung, ein Plus an Torchancen, ein Minus an Glück. Und darum auch nur vier statt sechs Zähler auf dem Konto.

Besonders bitter schmeckte Arnautovic das 1:2-Gegentor. "Durch einen Einwurf das zweite Tor zu bekommen, das war Wahnsinn, Zirkus." Kevin Wimmer bugsierte den von Gareth Bale eingeworfenen Ball nach Abwehrversuch von Schlussmann Robert Almer letztlich in den eigenen Kasten (45.). Schon wieder ein Tor nach einem Einwurf - wie im letzten EM-Spiel gegen Island (1:2).

WMQ Europa - 2. Spieltag
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Spielersteckbrief Arnautovic
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"Eine Mannschaft, die nie aufgibt"

Stark freilich die Reaktion der ÖFB-Auswahl nach Wiederanpfiff. Dann habe der EM-Halbfinalist Wales gesehen, "dass wir eine Mannschaft sind, die nie aufgibt". Schon in der 48. Minute traf Arnautovic zum abermaligen Ausgleich und machte seinen dritten Doppelpack im Adlerdress perfekt (nach dem 3:0 am 8. Oktober 2010 gegen Aserbaidschan und dem 3:2 am 1. Juni 2012 gegen die Ukraine).

Beim 1:1 hatte er einen Traumpass von David Alaba ("Das war eine überragende Vorlage") veredelt (28.), beim 2:2 nutzte er eine Schwäche der Briten eiskalt zum Endstand. "Wir haben gewusst, dass sie nicht die Besten beim Rausspielen sind. Durch unser Pressing ist dann auch der Fehler zum zweiten Tor entstanden."

Nächster Halt: Familientreffen in Belgrad

Am Sonntag steht für Österreich nun ein weiteres richtungsweisendes Spiel auf dem Weg nach Russland an: In Belgrad geht es gegen die Serben, eine besondere Partie für Arnautovic. "Ich habe fast meine ganze Familie in Serbien, daher wird es natürlich ein emotionales Spiel für mich."

Marcel Koller hofft dann, dass seine Mannschaft den Aufwärtstrend fortsetzen kann. "Ich habe den Spielern nach dem Match mitgeteilt, dass sie erwachsen geworden sind. Sie waren nie hektisch, haben immer ihre Positionen gehalten und zweimal einen Rückstand aufgeholt." Die ausgegebene Spielidee sei bis zum Schlusspfiff umgesetzt, Superstar Bale in seinem Wirken effektiv eingegrenzt worden. Die Defizite bei Standardsituationen muss das ÖFB-Team freilich noch beseitigen: "Da gibt es noch Spielraum nach oben", erklärte Koller, dessen abschließende Beurteilung Arnautovic galt. Längst zum Führungsspieler gereift, sei der Weg des Stoke-Profis "noch nicht abgeschlossen, da kann noch mehr kommen".

aho