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Positives Zeichen: Hazard zurück im Training

Belgiens "himmlischer Teufel" lahmt

Positives Zeichen: Hazard zurück im Training

Der Oberschenkel zwickt: Belgiens Kapitän Eden Hazard.

Der Oberschenkel zwickt: Belgiens Kapitän Eden Hazard. Getty Images

"Ich weiß, dass er nicht so viel redet, aber er kann sich mit seinen Füßen ausdrücken. Man muss ihm Vertrauen übertragen", sagte Wilmots über seinen Strategen auf der Pressekonferenz am Mittwoch. Der frühere Schalker Profi auf der Bank der Belgier zeigt sich wenig erstaunt über die Leistungssteigerung seines spielstarken Mittelfeldspielers, "denn ich kenne sein Potenzial".

Gerade im Achtelfinale gegen die Ungarn überzeugte Hazard, der beim 4:0 über die Magyaren zwei Tore vorbereitete und einen weiteren Treffer selbst beisteuerte. Die französische Zeitung "Le Soir" schwärmte: "Der Kapitän der Teufel war himmlisch." Für den kicker wurde dieser Gala-Auftritt mit der Note 1 garniert, sein bisheriges Frankreich-Zeugnis liest sich wie folgt: 0:2 gegen Italien - Note 3; 3:0 gegen Irland - Note 3; 1:0 gegen Schweden - Note 1,5 und dann eben Ungarn.

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Oberschenkel bandagiert, aber Hazard trainiert

Doch nun zwickt bei Hazard der Oberschenkel-Muskel. Wilmots hatte am Mittwochabend eingeräumt: "Hazard ist ein Problem". Tags darauf vermittelte der Spieler aber schon wieder den Eindruck, als könnte es klappen gegen Wales. Am Vormittag kehrte er ins Mannschaftstraining zurück, der rechte Oberschenkel war dabei bandagiert. Ein Ausfall wäre doppelt bitter, denn gerade in Lille wollte er zeigen, was aus ihm wurde. 2007 war Hazard zum OSC Lille gekommen, 2009 und 2010 bester Nachwuchsspieler der französischen Liga. 2011 gewann er mit seinem Klub das Double. Ein Jahr später wechselte er für 40 Millionen Euro zum FC Chelsea in die Premier League.

Belgischer Ansturm auf Lille

Trotz der Fragezeichen hinter einem Einsatz gibt sich Belgiens Kapitän optimistisch: "Das ist ein großes Glück, da zu spielen", sagte Hazard. "Ich kenne die Stadt, ich habe riesige Lust darauf. Es wird eine große Party mit vielen Fans." Lille liegt zudem nur 20 Kilometer von der belgischen Grenze entfernt, für Freitag wird ein Riesen-Ansturm aus dem Nachbarland erwartet.

Die Hoffnungen, Hazard möge bei einem Turnier explodieren, hatten die Belgier schon bei der WM 2014 in Brasilien: Doch damals schickte im Viertelfinale Gonzalo Higuaín mit seinem Tor für Argentinien die Roten Teufel nach Hause. Jetzt endlich will das "Team der Hochbegabten", wie die Profis von Wilmots immer wieder genannt werden, auch mal in ein Endspiel. Hazard könnte dabei der Schlüsselspieler sein. "Man muss ihn dazu zwingen, dass er noch mehr Zug zum Tor hat", erzählte sein Trainer. Der Druck bekommt ihm offenbar gut.

bst