EM

Hodgson: "Finale? Wer weiß"

England: Shootingstar Jamie Vardy steht in den Startlöchern

Hodgson: "Finale? Wer weiß"

Seine Zukunft ist ungewiss: Englands Trainer Roy Hodgson.

Seine Zukunft ist ungewiss: Englands Trainer Roy Hodgson. Getty Images

Aufgrund des späten Siegtreffers im zweiten Gruppenspiel gegen Nachbar Wales ist die Ausgangslage für die englische Nationalmannschaft deutlich entspannter. Mit vier Punkten führen die Three Lions die Gruppe B an und gehen auch in die dritte und letzte Vorrundenpartie gegen die Slowakei am Montag (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de) als Favorit. Der Einzug in die Runde der letzten 16 ist fest eingeplant, wenngleich die Erfahrungen der letzten Turniere im Hinterkopf schwelgen.

Nach dem bitteren Scheitern bei der WM vor zwei Jahren und bislang vier Heimreisen nach einer EM-Vorrunde herrscht noch begrenzte Skepsis in der Heimat. Zu 99,9 Prozent sei England weiter, rechnete die "Times" vor. "Es war aber auch zu 99,9 Prozent sicher, dass Leicester City nicht die Premier League gewinnt." Wie so oft wird der englische Sensationsmeister zum Vorbild, diesmal jedoch im umgekehrten Sinne.

Spielersteckbrief Vardy
Vardy

Vardy Jamie

Spielersteckbrief Rooney
Rooney

Rooney Wayne

Spielersteckbrief Wilshere
Wilshere

Wilshere Jack

Europameisterschaft - Tabelle - Gruppe B
Pl. Verein Punkte
1
Wales Wales
6
2
England England
5
3
Slowakei Slowakei
4
Europameisterschaft - Tabelle - Gruppe B
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Slowakei Slowakei
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Es macht keinen Sinn, vor irgendeinem Team Angst zu haben.

Leicesters Stürmer Jamie Vardy

Auf der anderen Seite kann der Erfolg der Foxes auch dem Weltmeister von 1966 Mut machen. "Wenn du mit dem Gedanken ins Turnier gehst, dass du nichts schaffst, wirst du niemals was erreichen", merkte Vardy an. "Du musst dir immer das maximale Ziel setzen. Es macht keinen Sinn, vor irgendeinem Team Angst zu haben." Der zweiterfolgreichste Torjäger der Premier League erhofft sich derweil einen Startplatz für die Begegnung in Saint-Étienne - vorbei an Toptorjäger Harry Kane.

Verbandsboss Dyke erhöht den Druck auf Hodgson

Als Joker brachten Vardy und Daniel Sturridge gegen Wales frischen Wind in die Offensive und glänzten zudem als Torschützen. Dagegen enttäuschten Kane und Raheem Sterling, die zur Halbzeit in der Kabine blieben. Für die Slowakei-Partie hält sich Hodgson die Optionen offen, gab jedoch eine leichte Warnung raus: "Die Spieler müssen ihren Wert irgendwann beweisen", erklärte er, doch "ich bin mir sicher, dass sie eine neue Chance wollen."

Die Stürmer-Frage war nicht die einzige Thematik, mit der Hodgson auf der Pressekonferenz konfrontiert wurde. Auch seine Zukunft steht bei diesem Turnier auf dem Spiel. Diesbezüglich erhöhte Englands Verbandschef Greg Dyke unlängst den Druck auf den Coach: "Das Halbfinale wäre großartig. Das Viertelfinale, wenn wir wirklich gut gespielt haben, auf eines der besten Teams treffen und dabei verlieren oder im Elfmeterschießen ausscheiden."

Schulterklopfer für Rooney

Wayne Rooney

Lenker und Denker der englischen Auswahl: Kapitän Wayne Rooney. Getty Images

Damit machte er klar, dass er mindestens unter die letzten Acht kommen will, ansonsten wird der Vertrag mit Hodgson, der nach der EM endet, wohl nicht verlängert. Und was sagt der 68-Jährige dazu? "Ich kümmere mich nur um eine Sache: die nächste Partie zu gewinnen", reagierte er sichtlich genervt. "Ob es das Achtelfinale, Viertelfinale, Halbfinale, Finale wird? Wer weiß, das hängt von unseren Leistungen ab."

Gegen die Slowaken, die sich durch den Sieg gegen Russland in Stellung gebracht haben, wird es auch wieder auf Wayne Rooney ankommen, der laut Hodgson "einen Schulterklopfer verdient", denn "wir sind glücklich mit seiner Regie, mit seiner Ruhe - er ist auch aus der Distanz gefährlich, und wir profitieren sehr von seiner Erfahrung". Der Kapitän agiert bei dieser EM als zentrale Figur hinter den Spitzen.

Aufblühende Stürmer, ein funktionierender Regisseur und eine verhältnismäßig stabile Defensive - mit einem Achtelfinaleinzug könnte die Euphorie im Mutterland des Fußballs einen lange nicht gekannten Höhepunkt erreichen. Dafür gab es nochmals zusätzlich royale Unterstützung: "Denkt daran, die Nation steht hinter euch", ließ Prinz William, zugleich Verbandspräsident, wissen.

kon