So gebannt hat Fußball-Deutschland wohl noch nie in Richtung französische Botschaft geblickt: Dort, in Berlin, wird Bundestrainer Joachim Löw am Dienstag (13 Uhr, Livestream und LIVE!-Ticker auf kicker.de) seinen vorläufigen Kader für die EURO in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) bekanntgeben. Und es darf getrost wieder mit einer Überraschung gerechnet werden.
"Manchmal kann ein Überraschungsmoment durchaus sinnvoll sein und neue Energien für die gesamte Mannschaft freisetzen", kündigte Löw gegenüber dem SID an, er hat damit ja durchaus Erfahrung: Zur WM 2014 nahm er beispielsweise Christoph Kramer, Erik Durm und Matthias Ginter mit.
Spielersteckbrief Podolski
Europameisterschaft - Vorrunde, 1. Spieltag
Schweinsteiger kämpft um Nummer sieben
Probleme hat Löw derzeit vor allem auf der Sechs: Ilkay Gündogan (ausgerenkte Kniescheibe) musste den EM-Traum schon begraben, um den Bastian Schweinsteiger immer noch kämpft. Die vorläufige Nominierung des Kapitäns und WM-Helden ist wahrscheinlich, sein Zustand im Trainingslager in Ascona (24. Mai bis 3. Juni) wird wohl über alles weitere entscheiden. Löw: "Vor jedem Turnier gibt es verletzte Spieler. Schweinsteiger war auch vor der WM 2014 verletzt, dazu Sami Khedira. Und diese Spieler waren dann maßgeblich am Titelgewinn beteiligt." Khedira kämpft aktuell mit Wadenproblemen.
Für Schweinsteiger wäre es die siebte Turnierteilnahme hintereinander, genau wie für Lukas Podolski. Hält Löw einmal mehr am zunehmend umstrittenen Linksfuß fest? Für den Bundestrainer ist der 127-malige Nationalspieler "auf und außerhalb des Platzes immer ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft".
Podolski: "Natürlich kann ich der Mannschaft auch sportlich weiterhelfen"
Podolski ist optimistisch gestimmt. "Der Bundestrainer weiß, was er an mir hat", sagte er am Montag - einen Anruf hatte er bis dahin noch nicht erhalten. "Ich war bei sechs Turnieren dabei, habe immer meine Einsätze gehabt. Natürlich kann ich der Mannschaft auch sportlich weiterhelfen."
In der Torschützenliste der Türkei steht "Poldi" bei 13 Treffern - und damit bei genau halb so vielen wie Mario Gomez: Mit seinem 26. Tor machte der Ex-Stuttgarter am Sonntag den Meistertitel für Besiktas Istanbul klar , an seiner Nominierung gibt es diesmal keinen Zweifel. Vor zwei Jahren noch hatte Löw nicht einmal im 30-köpfigen Vorab-Kader Platz für Gomez gefunden.
