Weißbierdusche, Meisterschale, Marienplatz: Dieses Wochenende steht beim FC Bayern im Zeichen des Feierns. Nur die geplante Floßfahrt auf der Isar wurde witterungsbedingt abgesagt. Das 51. Bundesliga-Heimspiel wird für Pep Guardiola der letzte Auftritt als Trainer des Meisters in der Allianz-Arena. "Ich will dieses Spiel gewinnen", kündigt er vor dem Duell mit Hannover 96 an, auf eine Rotation wird er daher verzichten.
Fehlen werden Xabi Alonso (Rippenprellung) und Javi Martinez (Probleme mit dem Sprunggelenk). Auf den Innenverteidiger hoffe er eine Woche später im Pokalfinale, bei Alonso wisse er es noch nicht: "Er hat noch Schmerzen." Definitiv fehlen wird gegen Borussia Dortmund Arjen Robben. "Keine Chance" , antwortete Guardiola am Freitag auf die Frage nach einem möglichen Comeback des Niederländers, der seit Anfang März ausfällt.
Auf seiner letzten Pressekonferenz an der Säbener Straße zog Guardiola Bilanz nach drei Jahren München. Die Wörter "toll" und "gut" benutzte er dabei inflationär. Beispiel gefällig? "Diese drei Jahre waren toll. Trainer von Bayern war eine tolle, tolle Zeit." Vermissen werden er vor allem "fast alle Spieler", dazu die Mitarbeiter des Rekordmeisters und die Stadt: "Ich habe hier sehr gut gelebt, es war eine große Erfahrung für mich. Ich bin stolz auf meine Entscheidung, hierher zu kommen. Ich bin ein besserer Trainer und eine bessere Person geworden."
Rückkehr? "Das wäre nicht gut für Bayern München"
Viel Lob, etwas Pathos und ein klares Nein. Im Gegensatz zu einem Jupp Heynckes, Udo Lattek oder Ottmar Hitzfeld werde er nicht irgendwann als Trainer zu Bayern zurückkehren. "Ich denke nicht. Das wäre nicht gut für Bayern München." Warum, ließ er allerdings offen.
Vehement wehrte er sich gegen die Glorifizierung, er habe den Fußball in der Bundesliga verändert. "Nein. Vielleicht habe ich einige wenige Spieler verändert, aber sicher nicht die deutsche Spielkultur." Allerdings hob er die Mentalität seiner Spieler hervor, von einem Philipp Lahm oder Manuel Neuer habe er sehr viel gelernt. "Solange die Meisterschaft nicht entschieden war, haben wir in drei Jahren nur vier Spiele verloren. Das ist überragend." Gegen Hannover geht es um nichts mehr, gewinnen will er trotzdem. Worauf er sich morgen am meisten freue? "Zunächst auf ein gutes Spiel." Fußball ist diesem Trainer eben am wichtigsten.