Nach dem Tiefpunkt gegen Schachtar Donezk unter der Woche (0:3) habe der FC Schalke in Frankfurt "eine Reaktion gezeigt", sagte André Breitenreiter. Diese Reaktion bestand für den Trainer darin, gut kombiniert, an "Stabilität" gewonnen und "insbesondere im Spiel gegen den Ball" Fortschritte gemacht zu haben.
Dazu zählte Breitenreiter, dass die Schalker "deutlich mehr gelaufen" sind. Auch mehrere Spieler hoben diesen Umstand hervor. Stürmer Klaas Jan Huntelaar sagte: "Läuferisch waren wir den Frankfurtern voraus." Innenverteidiger Roman Neustädter attestierte vor allem seinen Teamkollegen auf den Außenbahnen "einen guten Offensivdrang" und lobte die "sehr guten Laufwege in die Tiefe". Pierre-Emile Höjbjerg, der Leon Goretzka (Schulterverletzung) im zentralen Mittelfeld vertrat, betonte: "Wir sind fast sechs Kilometer mehr gelaufen als der Gegner."
Erstmals seit 14 Ligaspielen torlos
Stimmt. Frankfurts Teamlaufleistung betrug rund 113 Kilometer, bei den Schalkern summierte sich der Wert auf annähernd 119. Von einem Sieg waren die Knappen dennoch weit entfernt - was kein Wunder ist, wenn man kaum Torchancen herausarbeitet. Die Gelsenkirchener sind bereits seit fünf Pflichtspielen sieglos, in Frankfurt haben sie erstmals seit 14 Ligaspielen kein Tor erzielt. Der Kontakt zu Platz drei droht abzureißen. Deprimierender noch: Schalke schafft es im Kampf ums internationale Geschäft einfach nicht, aus Patzern der Konkurrenz Kapital zu schlagen. Das Team steht seit Sonntag als Tabellensiebter hintenan.
Torwart Ralf Fährmann gab nach der Nullnummer bei der Eintracht zu, dass das vorherige 0:3 gegen Donezk "Spuren hinterlassen" habe. Schalkes Fans sind immer noch sauer. Am Mittwoch empfängt die Mannschaft vor eigenem Publikum den Hamburger SV, die Profis sind auf Wiedergutmachung aus. Sie wollen ihre Anhänger begeistern wie zu Saisonbeginn. Eine herausragende Laufleistung allein wird allerdings nicht genügen.