Champions League

Wenger frustriert: "Wir waren naiv"

Arsenal braucht im Camp Nou ein Wunder

Wenger frustriert: "Wir waren naiv"

War nach dem Abpfiff frustriert: Arsenals Coach Arsene Wenger.

War nach dem Abpfiff frustriert: Arsenals Coach Arsene Wenger. imago

"Wir waren naiv", konstatierte Wenger nach dem Spiel. "Als wir langsam angefangen haben, das Spiel zu kontrollieren, haben wir ein Tor kassiert. Es war ähnlich wie gegen Monaco letztes Jahr und das frustriert mich." Das Tor, das der Coach der Gunners anspricht, fiel in der 71. Minute: Barcelona spielte über Luis Suarez, Neymar und Lionel Messi einen perfekten Konter. Am Ende zeigte "La Pulga" einmal mehr seine Klasse und schoss zum ersten Tor gegen Petr Cech ein. Dieser Treffer fiel eben genau in einer Phase, in der man das Gefühl hatte, Arsenal könnte jetzt in Führung gehen.

"Daran sind wir selber schuld und wir haben keine Entschuldigung für das Tor", haderte Wenger weiter. Doch das Spiel hätte einen anderen Verlauf nehmen können, wenn Alex Oxlade-Chamberlain seine Riesenchance in der 22. Minute genutzt hätte. Der Engländer kam frei aus elf Metern zum Schuss, traf den Ball aber nicht richtig. "Wir hatten eine unglaubliche Chance in der ersten Hälfe. Aber wie wir unsere Chancen verwertet haben, ist das Problem", sagt der Coach.

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Mertesackers Aussetzer führt zum 0:2

Und wenn man seine Chancen nicht nutzt, dann bestraft das natürlich der Champions-League-Sieger. "Sie sind besser als wir, ich glaube jeder weiß das", stellte Wenger klar. "Wir hätten das Spiel gewinnen können, wenn wir bis zum Ende diszipliniert gespielt hätten." Das fehlte wohl Weltmeister Per Mertesacker kurz vor dem Ende: Dem Innenverteidiger unterlief im eigenen Strafraum ein Stockfehler, Messi spritzte dazwischen und wurde vom kurz zuvor eingewechselten Mathieu Flamini von den Beinen geholt - Elfmeter. Diese Chance ließ sich der Argentinier nicht nehmen und stellte den 2:0-Endstand her.

Spielbericht

"Es ist jetzt hart für uns. Über 90 Minuten kannst du sie einfach nicht ausschalten", resümierte Mertesacker. "Ich denke, Barcelona ist das beste Team Europas, aber ich glaube, dass es eine Chance gab, sie zu schlagen. Das bedauere ich am meisten", sagte Wenger. "Vielleich dachten wir, wir können das Spiel gewinnen und verloren dadurch ein bisschen unsere Konzentration fürs Verteidigen."

Per Mertesacker

Ihm unterlief vor dem 0.2 ein folgenschwerer Fehler: Per Mertesacker. imago

"Wir müssen dahingehen und kämpfen"

Unterm Strich steht also ein 0:2 zu Hause - dem FC Arsenal droht das sechste Achtelfinal-Aus in Serie. Und alles andere würde einem kleinen Fußballwunder gleichkommen. Barça ist nun seit 33 Pflichtspielen unbesiegt und hat zudem den Heimvorteil. Das Sturmtrio Messi/Suarez/Neymar ist wohl derzeit von keiner Defensive der Welt aufzuhalten. "Barcelona ist zu 95 Prozent durch", weiß auch der Coach der Gunners. "Aber wir gehen trotzdem dahin und spielen das Rückspiel. Realistisch gesehen ist es sehr schwer, aber nicht unmöglich. Aber wir müssen dahingehen und kämpfen."

Es spricht nicht viel für die Engländer und auch ein Blick auf die letzten Auftritte im Camp Nou lässt Böses erahnen. 2010 gab es im Viertelfinale der Champions League ein 1:4 und ein Jahr später im Achtelfinale ein 1:3 - Messi erzielte in diesen beiden Spielen sechs Treffer gegen die Gunners. Und jetzt hat der Weltfußballer auch noch seinen Cech-Fluch besiegt, nach zuvor sechs Aufeinandertreffen konnte er den Tschechen am Dienstag erstmals überwinden - gleich doppelt.

mst