Bundesliga

"Er lässt keine Sekunde nach" - Yamaguchi vor Debüt

Hannover: Almeida mit Rückenproblematik

"Er lässt keine Sekunde nach" - Yamaguchi vor Debüt

Steht bei Hannover vor dem Bundesliga-Debüt: Hotaru Yamaguchi

Steht bei Hannover vor dem Bundesliga-Debüt: Hotaru Yamaguchi picture alliance

Es habe ein bisschen in der Wade gezwickt. "Doch die Beschwerden kamen mehr aus dem Rücken heraus", konkretisierte Thomas Schaaf am Donnerstag die Problematik, die bei Hugo Almeida einen Tag zuvor zum Ausstieg aus dem Training geführt hatte. "Das hat man erkannt, behandelt und weitgehend behoben", so der Trainer über seinen Top-Stürmer, "ich hoffe, dass es so gut ist, dass wir da totale Entwarnung geben können und er am Wochenende bereitsteht." Immerhin: Am Donnerstag absolvierte Almeida wieder das komplette Mannschaftstraining, dagegen fehlten die Reservisten Felipe (Magen-Darm-Infekt) und Felix Klaus (Innenbandzerrung).

Schaaf lobt Yamaguchis Einstellung

Aber auch allein schon wegen zweier Gelbsperren ist Schaaf am Samstag zu Umstellungen gezwungen. Während der Trainer in der Innenverteidigung offenbar mit Ceyhun Gülselam als Vertreter für Christian Schulz plant, könnte es im Mittelfeld zu einem Debüt kommen: Für den zwangsweise pausierenden Salif Sané steht dort Yamaguchi vor seiner ersten Partie in der Bundesliga. Der 25-Jährige kam in der Winterpause von Cerezo Osaka und ist nach Sakai und Kiyotake der dritte Japaner im Kader des aktuellen Tabellenschlusslichts. "Er bringt sich immer mehr ein, versteht und weiß schon viel mehr von dem, was wir spielen wollen", so Thomas Schaaf, der die Aufstellung für das Gastspiel bei Bayer 04 noch offen ließ, die Entwicklung des asiatischen Neuzugangs aber positiv beurteilte. "Da sind wir auf einem guten Weg."

Vorschau

Im Training in den ersten Wochen hatten sich Schaafs gute Eindrücke von dem WM-Teilnehmer 2014 mehr und mehr gefestigt. Er sei in eine neue Mannschaft gekommen, habe sich zurechtfinden und seinen Platz suchen müssen, so der Coach. "Das hat Hotaru sehr intensiv gemacht, von Anfang an. Er hat immer wieder versucht, seine Qualitäten zu zeigen, auffällig zu sein." Auf der anderen Seite, so Schaaf, habe Yamaguchi nach ein paar Tagen auch gemerkt, dass er ein paar Sachen noch besser, noch genauer hinbekommen muss, um auf Bundesliganiveau zu bestehen. "Aber er ist ein Bursche, der keine Sekunde nachlässt, was die Bereitschaft angeht. Er sucht die Position, die er bekleiden soll, und definiert sie. Das ist ihm ganz gut gelungen."

"Hotaru ist ein helles Köpfchen"

Die Sprache bleibt - logischerweise - noch ein kleines Problem. "Mein Japanisch ist noch nicht so gut...", flachst Schaaf, der sich aber auf die Dienste des eigens von 96 für das Japan-Trio engagierten, erfahrenen Dolmetschers Jumpei Yamamori verlassen kann. "Seine Hilfe und die der Kollegen brauchen wir, um ihm einige Dinge zu vermitteln. Aber Hotaru ist auch ein helles Köpfchen, er schaut genau hin, bekommt auch so viel mit und weiß, worum es geht. Das macht er ganz gut."

Yamaguchi wird momentan in Hannover außerdem noch von seinem Vater Kenishi begleitet, der ihm einst den bezeichnenden Vornamen gab, der übersetzt ins Deutsche "Glühwürmchen" heißt. Wird Yamaguchi entsprechend zum kleinen Hoffnungslicht für 96? "Ich hoffe, dass ich mit meinem Kampfgeist dazu beitragen kann, dass wir unsere Ziele erreichen", hatte er bei seiner Ankunft in Hannover angekündigt. Nun kann er vielleicht erstmals Taten folgen lassen.

Michael Richter