Bundesliga

Hummels' mahnender Blick zurück

Dortmund: Bundesliga-Rekordstart der Borussia

Hummels' mahnender Blick zurück

Hebt nach dem Bundesliga-Startrekord mahnend den Finger: Dortmunds Kapitän Mats Hummels.

Hebt nach dem Bundesliga-Startrekord mahnend den Finger: Dortmunds Kapitän Mats Hummels. imago

Daran, dass der Dortmunder Sieg auch in der Höhe gerecht war, gab es keinen Zweifel. "Absolut verdient" und "total verdient" nannte selbst Leverkusens Trainer Roger Schmidt den 3:0-Erfolg des BVB über seine eigene Mannschaft. "Wir", bilanzierte Schmidt und gab sich damit als fairer Verlierer, "kamen nicht für einen Sieg infrage".

Dieser Spielbewertung ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Vorne präsentierte sich Dortmund gegen Bayer einmal mehr in dieser noch jungen Spielzeit überragend, hinten stand man diesmal stabil. So fuhr der BVB im elften Pflichtspiel der Saison den elften Sieg ein. Mit der Maximal-Ausbeute von 15 Punkten und einem Torverhältnis von 18:3 legten die Westfalen den besten Start der Bundesliga-Geschichte nach fünf Spieltagen hin und thronen weiter vor dem punktgleichen FC Bayern an der Tabellenspitze.

Spielersteckbrief Hummels
Hummels

Hummels Mats

Bundesliga - 5. Spieltag
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Tuchel Thomas

Borussia Dortmund - Vereinsdaten
Borussia Dortmund

Gründungsdatum

19.12.1909

Vereinsfarben

Schwarz-Gelb

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Ist Dortmund sogar zu Höherem berufen?

War Dortmund vor der Saison als "Herausforderer für die Spitze" (Thomas Tuchel) angetreten, stellt sich mit jedem Sieg mehr und mehr die Frage, ob Dortmund sogar zu Höherem berufen sein kann? Wenig überraschend wollte Tuchel davon nichts wissen. Als er gefragt wurde, ob seine Mannschaft gegen Leverkusen bereits nahe am Optimum gespielt habe, antwortete der 42-Jährige: "Keine Ahnung. Darüber mache ich mir keine Gedanken. Es war das, was wir heute gebraucht haben."

In Dortmund ist man nach dem Rekordstart bemüht, die Debatte um das (mögliche) Wiederaufleben des Duells mit den Bayern nicht zu befeuern. Mit jedem Sieg wird das schwieriger, dabei ist es nach wie vor zu früh, um seriös vorherzusagen, ob der BVB über die gesamte Saison in der Lage sein kann, den Bayern Paroli zu bieten. Einige Anzeichen sprechen dafür, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass auch ein perfekter Start nicht allzu viel bedeuten muss.

"Das ist die Aufgabe, dass wir das gnadenlos durchhalten"

So erinnerte BVB-Kapitän Mats Hummels am Sonntagabend an die Saison 2013/2014. Damals gelangen Dortmund ebenfalls fünf Siege zum Auftakt (mit einer schlechteren Tordifferenz als heute), wodurch man zwei Punkte vor den Bayern lag. Dann aber "haben wir im November und Dezember auf einmal 15 Punkte Rückstand eingespielt, weil wir da nichts mehr gewonnen haben", erzählte Hummels. Am Saisonende wies Dortmund schließlich einen Rückstand von 19 Zählern auf den Rekordmeister aus. "Wenn man richtig erfolgreich spielen will, muss man das Ganze konstant halten. Das ist die Aufgabe, dass wir das gnadenlos durchhalten", sagte Hummels daher.

Bereits am Mittwoch geht es für Dortmund bei den noch sieglosen Hoffenheimern weiter (20 Uhr, LIVE bei kicker.de). "In den letzten Jahren waren die Spiele in Hoffenheim immer unglaublich eng, immer unglaublich umkämpft", meinte Hummels, der "niemals ein einfaches Spiel" erwartet.

Hummels: Nach dem Bayern-Spiel "kann man vielleicht was sagen"

Nach der Aufgabe im Kraichgau steht das Heimspiel gegen Darmstadt auf dem Programm, dann geht es in der Europa League nach Saloniki, bevor es schließlich am 4. Oktober in München zum Vergleich mit den Bayern kommt. "Da gucken wir mal, wie wir da agieren. Danach kann man vielleicht was sagen", sagte Hummels. Ansonsten lautet die von Tuchel ausgegebene Parole in Dortmund weiterhin: "Es geht darum, sich nicht ablenken zu lassen, sich keine Gedanken um Dinge zu machen wie: Wo kann das hinführen? Wo ist das Limit? Wir müssen dranbleiben."

Jan Reinold

Bilder zur Partie Borussia Dortmund - Bayer 04 Leverkusen