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Nach Skandalpfiff: Referee sechs Monate gesperrt

Auch Tunesien und Äquatorialguinea bestraft

Nach Skandalpfiff: Referee sechs Monate gesperrt

Bedrängt: Schiedsrichter Rajindraparsad Seechurn nach dem Ende des Afrika-Cup-Viertelfinals in Bata.

Bedrängt: Schiedsrichter Rajindraparsad Seechurn nach dem Ende des Afrika-Cup-Viertelfinals in Bata. Getty Images

Rajindraparsad Seechurn darf sechs Monate lang kein Fußballspiel pfeifen. Die offizielle Begründung der CAF: eine "schlechte Leistung", darunter das "inakzeptable Versagen, für Ruhe zu sorgen und die Spieler während des Spiels angemessen zu kontrollieren". Der Schiedsrichter aus Mauritius wurde zudem aus der A-Liste der CAF-Referees gestrichen.

Seine Leistung am Samstagabend hatte tatsächlich weltweit für Aufsehen gesorgt. Als er im Viertelfinale des Afrika-Cups bei einem normalen Zweikampf in der Nachspielzeit Gastgeber Äquatorialguinea einen Elfmeter schenkte , war es mehr als eine Fehlentscheidung: Die Tunesier, die bis dahin mit 1:0 geführt hatten, mussten in die Verlängerung, verloren dort die Partie noch mit 1:2 und ihre Contenance gleich dazu.

Tunesische Spieler zerstörten eine Tür und einen Kühlschrank

Nach dem Schlusspfiff in Bata machten sie Jagd auf Seechurn, der mehrere Rudelbildungen auf dem Platz nicht unterbunden und zu allem Überfluss die zweiminütige Nachspielzeit der Verlängerung pünktlich beendet hatte, obwohl das Spiel in dieser Phase wegen hitziger Debatten durchweg unterbrochen gewesen war. Laut der CAF versuchten ihn die Nordafrikaner sogar physisch anzugreifen. Ebenfalls mittendrin im aufgebrachten Pulk: Wadie Jary, der Präsident des tunesischen Fußballverbands FTF.

Und so kommt auch auf die FTF eine deftige Strafe zu: 50.000 US-Dollar sowie die Höhe des noch zu beziffernden Schadens, den einige tunesische Spieler im Stadion hinterlassen haben sollen. In der Umkleidekabine seien laut der CAF eine Tür und ein Kühlschrank zerstört worden.

CAF droht Tunesien mit Ausschluss vom nächsten Afrika-Cup

Besonders kurios allerdings: Weil der tunesische Verband in einem Schreiben an die CAF den Vorwurf geäußert haben soll, sie sei "generell voreingenommen gegenüber Tunesien" und habe Tunesiens Ausscheiden "vorsätzlich" erwirkt, erwartet die CAF bis zum "5. Februar um Mitternacht" eine amtliche Entschuldigung - andernfalls drohe der Ausschluss vom nächsten Afrika-Cup.

Äquatorialguineas Verband kam indes wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen mit einer Geldbuße in Höhe von 5000 US-Dollar davon. Außerdem bat die CAF ihn darum, alles dafür zu tun, dass die Halbfinals und das Endspiel am Sonntag "reibungslos" über die Bühne gehen.

jpe