Acht Spiele hat Griechenland in seiner Geschichte bei Weltmeisterschaften absolviert. Sieben Mal blieb Hellas dabei ohne eigenen Treffer. In Brasilien gelang der Elf des portugiesischen Trainers Fernando Santos noch kein einziger Treffer. Ändert sich dies auch im dritten Vorrundenspiel gegen die Elfenbeinküste (Dienstag, 22 Uhr MESZ, LIVE! bei kicker.de) nicht, muss das Team aus der Ägäis definitiv das Ticket nach Hause buchen. Denn ein Sieg ist das Mindeste, was für das Erreichen der K.o.-Runde notwendig ist. Außerdem muss Griechenland hoffen, dass Japan, das zurzeit das um zwei Treffer besser Torverhältnis hat, kein Offensivfeuerwerk gegen das bereits für das Achtelfinale qualifizierte Kolumbien abfackelt.
"Selber hatten wir Schwierigkeiten, den Ball zu halten", analysierte Santos das eigene Spiel, das durch eine Gelb-Rote Karte noch zusätzlich geschwächt wurde: "Katsouranis hat für drei Fouls zweimal eine Karte gesehen. Das ist ärgerlich." Freilich beeinflusste der Platzverweis des 34-Jährigen das weitere Geschehen, doch muss sich Griechenland auch vorwerfen lassen, bis zur Dezimierung zu wenig gemacht zu haben. Japan diktierte das Spiel mit viel Ballbesitz (74 Prozent) und gelegentlichen Chancen. Gefährliche Gegenangriffe der Griechen blieben Mangelware.
Und genau hier liegt schließlich das Problem: Hellas macht zu wenig aus seinen ohnehin schon wenigen Möglichkeiten. Die Santos-Elf setzt kaum eigene Akzente und verlässt sich zu sehr auf das (lahmende) Konterspiel. Zu selten werden die großen Stürmer mit Flanken gefüttert. Zu selten agiert die Mannschaft mit schnellen Vertikalpässen. Und zu selten – das ist dann die Folge - trifft Griechenland das Tor. Klappt es auch im neunten WM-Spiel nicht, dann frühestens wieder in vier Jahren bei der nächsten Weltmeisterschaft.
